Paramount Pictures
Claudia Cardinale in "Spiel mir das Lied vom Tod" ("C'era una volta il West", 1969)

Spiel mir das Lied vom Tod

Originaltitel
C'era una volta il West
Alternativ
Once Upon a Time in the West
Regie
Sergio Leone
Darsteller
Claudia Cardinale, Henry Fonda, Jason Robards, Charles Bronson, Gabriele Ferzetti, Paolo Stoppa
Medium
DVD
Im Handel ab
06.10.2005 bei Paramount Pictures
Kinostart Deutschland
Spiel mir das Lied vom Tod
Genre
Western
Land
Italien, USA
Jahr
1969
FSK
ab 16 Jahren
Länge
159 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
9,0 (Filmreporter)
9,5 (8 User)
Extras: Kommentare diverser Regisseure, Darsteller und Filmhistoriker als Untertitel
Sergio Leone auf dem Höhepunkt seines Schaffens!
Farmer Brett McBain (Frank Wolff) und seine drei Kinder sind voller Vorfreude: Brett erwarte seine neue Ehefrau Jill (Claudia Cardinale), die aus New Orleans mit der Eisenbahn in den Westen gereist ist, um als Ehefrau und Mutter an seiner Seite zu leben. Doch sie kommt zu spät. Gangster Frank (Henry Fonda) hat die gesamte Familie ermordet. Doch Jill denkt gar nicht daran wieder nach New Orleans zurück zu reisen, sie stellt sich dem wilden Westen. Ein einsame Cowboy (Charles Bronson) steht der mutigen Frau zur Seite, doch seine Motivation ist in seiner eigenen Biographie begründet.
Es war einmal eine Zeit in Italien, da inszenierte ein Regisseur aus eben jenem südeuropäischen Land Western, diese Filme mit Cowboys, Pferden, Indianern und einer Waffe namens Colt. Da der Regisseur und die meisten der Darsteller ebenfalls mit Pizza und Pasta und nicht mit Cowboybohnen aufgezogen wurden, sind diese Filme heute als Spaghetti- oder Italowestern bekannt. Doch dann drehte eben dieser Regisseur, Sergio Leone einen weiteren Western, er nannte ihn "C'era una volta il West" (zu deutsch: es war einmal der Westen). Hierzulande wurde der Titel recht frei mit "Spiel mir das Lied vom Tod" übersetzt.

Der Autor dieses Artikels war 1968 zwar noch zu klein um ins Kino gelassen zu werden, 1976 schaffte es jedoch sein durchsetzungskräftiger Onkel, dass der zwölfjährige Filmfan trotz fsk 16 vor der Leinwand mit Claudia Cardinale und Charles Bronson mitfieberte. Ihm war natürlich nicht bewusst, dass Henry Fonda in den USA eher als Lieblingsschwiegersohn besetzt wurde und nicht als kalter Killer. Aber auch Fonda hatte wohl seine Zweifel, jedenfalls erschien er am italienischen Set mit dunklen Kontaktlinsen und einem Bart. Doch Leone war sich seiner Sache sicher und ließ Fonda als blonden, blauäugigen und zynischen Killer sogar einen kleinen Jungen liquidieren. Ganze 165 Minuten hatte das fertige Werk - 158 davon landeten auch in deutschen Kinos. Und die fesseln seither Generationen von Kinogängern! Wieso eigentlich? Was macht das Werk des Western-Fans Leone zum uneingeschränkten Kult?

Leone selbst meint: "Der Rhythmus des Films ist darauf angelegt, die Spannung der letzten Atemzüge eines Menschen kurz vor seinem Tod wiederzugeben. "Spiel mir das Lied vom Tod" ist vom Anfang bis zum Schluss ein Tanz mit dem Tod. Alle Charaktere des Films, mit Ausnahme von Claudia Cardinale, sind sich der Tatsache bewusst, dass sie am Ende nicht überleben werden." Rhythmus hat der Film wahrlich, er fängt tatsächlich sogar mit einem ganz eigentümlichen Rhythmus an. Es sind die Geräusche von tropfendem Wasser, einem quietschenden Windrad, dem Surren einer Fliege und den typischen Geräuschen einer nahenden Dampfeisenbahn. Ganze 13 Minuten passiert fast gar nichts. Drei finstere Cowboys warten auf einem entlegenen Bahnhof, der inmitten der Wüste gelegen ist, auf Charles Bronson. Keine Sekunde dieser nur mit wenigen kurzen Dialogen versehenen Eingangssequenz ist zu viel, die Spannung ist fast mit Händen greifbar, die als Orchester fungierende Geräuschkulisse schafft eine Atmosphäre, die Leone den ganzen Film aufrecht erhält, sie überdauert den Abspann noch lange.

Leone hat einen extrem harten Western geschaffen, dabei im Detail seinen Sinn für guten Humor bewiesen und das ganze mit Bildern unterlegt, die sich ins Bewusstsein einbrennen. "Spiel mir das Lied vom Tod" ist ein Meisterwerk, das auch kommende Generationen noch faszinieren wird.
Richard Rendler, Filmreporter.de
Sergio Leone hat einen extrem harten Western geschaffen, dabei im Detail seinen Sinn für guten Humor bewiesen und das ganze mit Bildern unterlegt...
Paramount Pictures
Spiel mir das Lied vom Tod ("C'era una volta il West", 1969)
2024