Am gestrigen Sonntag feierte
Fatih Akins Wettbewerbsbeitrag "
The Cut" beim
Filmfest Venedig Weltpremiere. Das Drama behandelt ein in der Türkei noch immer tabuisiertes Thema: den Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich im Jahr 1915. Trotz oder gerade wegen der Tabuisierung wollte sich der deutsch-türkische Regisseur mit dem Stoff auseinandersetzen. 'Immer wenn etwas verboten ist, werde ich hellhörig', sagte Akin im Interview mit der Nachrichtenagentur
dpa gestern vor der Premiere in Venedig. Er habe sich das Thema nicht ausgesucht, sondern wurde von ihm gefunden. 'Ich bin dem Thema so gefolgt, wie bestimmte Insekten dem Licht', so Akin. Dass er sich mit "The Cut" einer Gefahr aussetzen wird, war ihm bewusst. Laut einem Zitat des Nachrichtenmagazins
Süddeutsche Zeitung habe er 'nicht anderes erwartet', als dass die türkischen Nationalisten gegen seinen Film vorgehen würden.