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Die Autos, die Paris auffraßen

Die Autos, die Paris auffraßen

Originaltitel
The Cars That Ate Paris
Alternativ
Die Killer-Autos von Paris
Regie
Peter Weir
Darsteller
Deryck Barnes, Edward Howell, Max Phipps, Melissa Jaffer, Tim Robertson, Herbie Nelson
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Horror, Komödie
Land
Australien
Jahr
1974
Länge
91 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Witzige Horrorkomödie über mysteriöse Autounfälle
Paris, das ist nicht die französische Hauptstadt und Metropole aller Liebenden, es ist auch der Name eines kleines Dorfes im australischen Outback. Dessen Bewohner sind größtenteils wohlsituiert und legen großen Wert auf gute Manieren, Verlässlichkeit und einen geregelten Alltag. Hinter der gutbürgerlichen Fassade verbirgt sich jedoch ein dunkles Geheimnis.

Dies glaubt zumindest der reiselustige Arthur Waldo (Terry Camilleri) festzustellen, als er hier einen Unfall mit seinem Wohnmobil baut, den er im Gegensatz zu seinem Bruder George (Rick Scully) schwer verletzt überlebt. Wie er recherchiert, passieren in Paris des Öfteren schwerwiegende Unglücke, deren Ursache meist nicht geklärt werden und bei denen es immer wieder Tote gibt. Ist das alles nur Zufall, oder liegt Arthur mit seiner Theorie richtig und es geht im australischen Hinterland nicht alles mit rechten Dingen zu?
"Die Autos, die Paris auffraßen" ist der erste Spielfilm von Regisseur Peter Weir, der später mit Werken wie "Der Club der toten Dichter" und "Die Truman Show" weltweit bekannt wurde. Wie bei seinen späteren Arbeiten, stehen auch im Debüt des Australiers ungewöhnliche teilweise äußerst skurrile Charaktere und deren Geschichten im Vordergrund. Mit seinem satirischen Blick und einer ausgefeilten Figurenzeichnung, gelingt Weir eine sehenswerte Kritik des australischen Bürgertums der 1970er Jahre, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben.

Mit dem von Terry Camilleri glaubwürdig verkörperten Protagonisten Arthur Waldo hat Weir einen stillen Beobachter der ungeheuren Geschehnisse installiert, der keinerlei moralisches Urteil fällt. So bleibt die Wahrnehmung des Zuschauers in seiner Beurteilung des Zustands des australischen Bürgertums unbeeinflusst. Darüber hinaus spielt der Regisseur gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers, was bereits im Titel des Films zu sehen ist. So ist mit Paris nicht die französische Metropole, sondern ein kleines Dorf im australischen Outback gemeint, fressende Autos gibt es hier auch nicht. Es lässt sich gut verzeihen, dass "Die Autos, die Paris auffraßen" an der einen oder anderen Stelle kleine erzählerische Hänger hat, denn amüsante und überraschende Szenen gibt es insgesamt mehr als genug.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
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Die Autos, die Paris auffraßen
2024