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Dieses obskure Objekt der Begierde

Dieses obskure Objekt der Begierde

Originaltitel
Cet obscure objet du désir
Regie
Luis Buñuel
Darsteller
Fernando Rey, Carole Bouquet, Ángela Molina, Julien Bertheau, André Weber, Milena Vukotic
Kinostart:
Deutschland, am 16.11.1978 bei Jugendfilm-Verleih
Genre
Drama
Land
Frankreich, Spanien
Jahr
1977
FSK
ab 12 Jahren
Länge
99 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Gelungenes Portrait eines verstoßenen Liebhabers
Im Zug nach Paris treffen vier Reisende zusammen. Ein Richter (Julien Bertheau), dessen elegante Mutter (Milena Vukotic) und ihre Tochter sowie ein Psychologie-Professor (Piéral) teilen sich mit dem in die Jahre gekommenen Mathieu (Fernando Rey) das Abteil. Als Letzterer einer Frau einen Eimer Wasser über den Kopf schüttet, erregt die Tat reges Interesse bei den Mitreisenden. Das Kind stellt die Frage nach dem Hintergrund und Mathieu erzählt bereitwillig die Geschichte seiner obsessiven Liebe zur Andalusierin Conchita (Carole Bouquet, abwechselnd mit Ángela Molina).

Die 18-Jährige Spanierin ist das neue Hausmädchen und Mathieu verfällt ihrer sinnlichen Ausstrahlung schon am ersten Abend. Sein Versuch, mit ihr zu schlafen, schreckt Conchita ab, sie verlässt das Haus. Monate später kreuzen sich die Wege der beiden wieder. Mathieus Liebe entflammt erneut. Er überredet Conchita, zu ihm zu ziehen. Doch die junge Frau verwehrt ihm weiter ihren Körper und treibt den alternden Liebhaber so in den Wahnsinn.
In Zusammenarbeit mit Jean-Claude Carrière adaptiert Luis Buñuel Pierre Louÿs' Roman " La femme et le pantin" aus dem Jahr 1898 für die Leinwand. Es ist nicht die erste Kinoadaption des Literaturstoffes. Schon im Jahr 1935 schlüpft Marlene Dietrich in die Rolle der Verführerin in Josef von Sternbergs "Der Teufel ist eine Frau".

1959 dreht Julien Duvivier "Ein Weib wie der Satan" auf Basis derselben Vorlage. Luis Buñuels Film dürfte wohl die komplexeste Kinoadaption des Romans sein. Er verstrickt die soziale und psychologische Ebene. Die Reisenden im Zugabteil repräsentieren soziale Positionen, welche die Gesellschaft zusammenhalten. Die Zugreise symbolisiert eine soziale und persönliche Transformation. Der psychologische Geschlechterkampf korrespondiert mit dem mehrmals angesprochenen politischen Klassenkampf. Die doppelte Besetzung der weiblichen Hauptrolle visualisiert einerseits Mathieus Liebeswahn. Andererseits zeigt es auf die Mehrschichtigkeit von Conchitas Figur.

Die komplexe Struktur in Buñuels Film lässt mehrere Deutungen zu. Die spannende Inszenierung reißt den Zuschauer in ihren Sog hinein, verführt zu eigenen Interpretationen, um am Ende trotzdem viele Fragen unbeantwortet zu lassen. Die Kritiker loben "Cet obscur objet du désir", der Buñuels letzter Film ist, als würdigen Abschluss seines Œuvres.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Der Pariser Gentleman Mathieu (Fernando Rey) verliebt sich in die junge Spanierin Conchita (Carole Bouquet und Ángela Molina). Sie will sich ihm...
 
Luis Buñuels letztes Drama "Dieses obskure Objekt der Begierde" ist von 1977. Das zweifach Oscar-nominierte Spätwerk des spanischen Autorenfilmers...
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Dieses obskure Objekt der Begierde (Cet obscure objet du désir, 1977)
2024