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Herr der Fliegen

Herr der Fliegen

Originaltitel
Lord of the Flies
Regie
Peter Brook
Darsteller
Timothy Horne, Peter Ksiezopolski, Anthony McCall-Judson, Malcolm Rodker, David St. Clair, Rene Sanfiorenzo Jr.
Kinostart:
Deutschland, am 16.06.1983 bei Impuls Filmverleih
Genre
Abenteuer, Drama
Land
Großbritannien
Jahr
1963
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
8,0 (2 User)
Meinungen
8martin 
Ein kleiner Staat
Die erste (1963), immer noch ganz tolle, werkgetreue Verfilmung des Romans von William Golding. Recht unspektakulär lässt Peter Brook, der eigentlich in der klassischen Theaterwelt zu Hause ist, diese Parabel von Macht und Massenhysterie, sowie die Mechanismen der Verführbarkeit im Überlebenskampf sich entwickeln. Es ist ein kleines Universum mit Versammlungen und Regeln auf einer einsamen Insel, in dem die gestrandeten Internatsschüler vorübergehend leben. Als sei sie im Innern der Menschen verankert, entsteht eine Gesellschaftsform, die in manchen Dingen der unseren nicht unähnlich ist. Optional sind darin enthalten solche Phänomene wie Diktatur, Hahnenkämpfe der Anführer, ein Prügelknabe, der als Außenseiter alle Schuld auf sich nehmen muss. Vernunftgesteuerte Rationalisten, die nicht besonders beliebt sind, Populisten denen das vordergründige Glück nur so zufällt wie z.B. bei der Nahrungsbeschaffung und eine dem Erfolgreichen nachlaufende Mehrheit. Besonders eindrucksvoll wird die systemerhaltende Notwendigkeit eines Götzen (Titel!) geschildert. Wer den Popanz durchschaut, muss sterben. Dabei bleibt die Frage offen: Mord oder Zufall? Ohne zu Werten wird erzählt und jeder kann sich seinen eigenen Reim auf die Ereignisse machen. Auch das Ende steht unkommentiert im Raum: eine Tatsache einfach, ohne Wenn und Aber. Die Kamera ist es, die erzählt in s/w ein immer noch aktuelles und immer noch wichtiges gesellschaftliches Lehrstück.
geschrieben am 18.04.2014 um 14:12 Uhr
Filmfreund 
Avatar von Filmfreund
echt beeindruckend
welche kraft und gewalt aus einer gruppe ausgehen kann. die filmadaption von peter brook ist dem roman ebenbürtig, was man vom blassen remake nicht sagen kann
geschrieben am 21.10.2012 um 21:18 Uhr
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