Luster - Lust

Luster - Lust

Originaltitel
Luster
Regie
Everett Lewis
Darsteller
Chad Kula, Justin Bloomenthal, Tra-Mi Callahan, Patricia Scanlon, Shon Greenblatt, Peter Taylor
Kinostart:
Deutschland, am 05.08.2004 bei GMfilms
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2002
FSK
ab 12 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Mitte der 90er Jahre arbeitet der homosexuelle Jackson (Justin Herwick), ein blauhaariger Poet mit begnadetem Körper, in einem angesagten Plattenladen. Zwischen ihm und dem blonden Billy, den er auf einer Orgie kennen lernte, funkt es gerade gewaltig. Das wünscht sich zumindest Jackson, doch Billy hat ganz andere Jungs im Kopf: Sonny etwa, den Musiker mit Hang zu SM-Praktiken. Dafür haben es Ladenkunde Derek und überraschenderweise sogar der eigentlich heterosexuelle Sam (Shane Powers), seines Zeichens Besitzer des Plattenladens, auf Jackson abgesehen. In dem Moment erscheint auch noch Jackson Cousin Jed, ein Muskelberg, für den man ernsthaft überlegen könnte, sich über das Inzestverbot hinwegzusetzen. Doch bevor Jackson seine Verwirrung im mindesten klären kann, wird Jed bereits von einer lesbischen Künstlerin verführt. Jackson hat nunmehr alle Hände voll zu tun, eine Linie in das verzwackte Beziehungschaos zu bringen - vor allem eine, von der er selbst profitiert.
Überkandideltes Queer-Kino aus unabhängiger Produktion, das bereits über verschiedene schwul-lesbischen Festivals tourte. Everett Lewis wirft einen schwarzhumorigen Blick auf die in seinen Augen äußerst attraktive L.A. Szene. Verzwickt und erfrischend locker beobachtet Lewis, wie seine Charaktere mit steigender Verzweiflung der unerwiderten Liebe hinterher hecheln, wobei sich der Film im Kern seiner süßstoffgetränkten Hülle als Melodrama entpuppt. Dafür spiegelt er detailliert das Milieu wieder, während er sich inhaltlich stark an den Genre-Größen "Hustler White" und "Latin Boys Go to hell" orientiert. Im Post-Punk Stil beginnt einen Sex-Marathon, der natürlich unweigerlich in der romantischen Liebe endet. Die turbulente, romantische und von jeglichen Schamgrenzen befreite Fantasie geht locker als Gay-Variante von "Sex and the City" durch.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
2024