X Verleih
Farland

Farland 

Originaltitel
Farland 
Regie
Michael Klier
Darsteller
Laura Tonke, Richy Müller, Daniel Brühl, Karina Fallenstein, Thure Lindhardt, Fabian Busch
Kinostart:
Deutschland, am 26.08.2004 bei X Verleih
Genre
Mystery
Land
Deutschland
Jahr
2004
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
5,2 (4 User)
Es ist eine Begegnung auf der Intensivstation. Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten treffen hier aufeinander. Zum einen die lebenslustige Karla (Laura Tonke) und zum anderen der verschlossene Axel (Richy Müller), der als ihr Vater durchgehen könnte. Während beide um das Leben ihrer bei einem Autounfall schwer verletzten Angehörigen bangen - Karla um das ihrer Schwester, Axel um das seines Sohnes - kommen sie sich unerwartet näher. Schockiert vom drohenden Verlust, beginnen beide sich gegenseitig zu umkreisen und finden dabei mehr und mehr zu sich selbst. Es bedarf schon eines verführerischen Engels wie Klara, um den schmerzhaften Prozess in Gang zu setzen, durch den Axel seine sorgsam verschütteten Emotionen freilegt und sich anderen gegenüber öffnet. Nur so lernen beide, die lange verdrängten Verluste ihrer Vergangenheit neu zu überdenken und sie akzeptieren zu lernen. Dabei entspinnt sich zwischen beiden eine zarte Liebesbande.
Michael Kliers ("Heidi M.") vierter Spielfilm ist bewusst in einem Niemandsland angesiedelt, das sowohl einen fiktionalen, unwirklichen Charakter hat, zugleich aber realer nicht sein könnte. Die Protagonisten in Farland gehören einer zwischen Autobahnausfahrten und anonymen Wohnsilos verlorenen Generation an. Ihre einzige Konstante ist der Wandel. Diesen steten Verlust der Sicherheit zu verwinden stellt der Regisseur von so hochgelobten Werken wie "Überall ist es besser, wo wir nicht sind" und "Ostkreuz" als anspruchsvolle Aufgabe an seine Charaktere. Heimkehr und Aufbruch, emotionaler Stillstand und Entwurzelung markieren die äußeren Eckpunkte eines Grenzlandes, dessen alte Formen im Umbruch begriffen sind, ohne bereits zu neuen geronnen zu sein. Laura Tonke ("Baader"), Richy Müller ("Die innere Sicherheit") und Daniel Brühl ("Good Bye, Lenin!") verhandeln das Stück junger deutscher Gegenwart ohne die berüchtigten Plotpoints, sondern vielmehr mit einer unaufdringlichen Wahrhaftigkeit.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
Galerie: Farland
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2024