20th Century Fox
Lord of War - Händler des Todes (2005)

Lord of War - Händler des Todes

Originaltitel
Lord of War
Regie
Andrew Niccol
Darsteller
Nicolas Cage, Bridget Moynahan, Jared Leto, Shake Tukhmanyan, Jean-Pierre Nshanian, Jared Burke
Kinostart:
Deutschland, am 16.02.2006 bei 20th Century
Kinostart:
Schweiz, am 09.03.2006 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Action
Land
USA
Jahr
2005
FSK
ab 16 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,8 (12 User)
Intelligentes und actionreiches Drama
Es gibt Berufe, zu denen man berufen wird. Etwa Priester oder Arzt, doch es gehört wohl auch die Tätigkeit des Waffendealers dazu. Yuri Orlov (Nicolas Cage) ist mit seiner Familie aus der Ukraine geflüchtet. Sie eröffnet in New York ein koscheres Restaurant. Doch die Realität in den amerikanischen Slums holt den jungen Mann schnell ein. Er erlebt den Überfall in einem benachbarten Restaurant und kommt dabei auf den Gedanken, seine Nachbarn selbst zu bewaffnen. Schon sehr bald spürt er den Kick seines ersten Uzi-Verkaufs. Mit der Zeit baut er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Vitaly (Jared Leto) einen prosperierenden, internationalen Waffenhandel auf.

Während Vitaly von Gewissensbissen geplagt wird und in die Drogensucht abrutscht, wird Yuri immer erfolgreicher. Er macht schon bald mit den mächtigsten und brutalsten Diktatoren der Welt Geschäfte. Das Ende des Kalten Krieges eröffnet ihm noch mehr Möglichkeiten, da es für die zahlreichen Waffen der kommunistischen Regime keine Gegner mehr gibt. Yuri ist sowohl dem Konkurrenten Simeon Weisz (Ian Holm) als auch seinem Verfolger, dem Interpol-Agenten Jack Valentine (Ethan Hawke) stets einen Schritt voraus. Er ist es, der die Überreste des Kalten Krieges an das arme, verblutende Afrika verkauft. Doch die Welt um ihn herum beginnt zu bröckeln, seine Familie verstößt ihn und seine Ehefrau, Model Ava Fontaine (Bridget Moynahan), öffnet allmählich doch ihre süßen Augen vor dem Doppelleben ihres Mannes. Der scheinbar unverwundbare und skrupellose Lord of War muss sich entscheiden.
Schon der Vorspann macht unmissverständlich deutlich, worauf sich der Zuschauer einlässt. Er zeigt den Weg einer Kugel von ihrer Herstellung, über den Transport bis zu ihrem Zielort, der Stirn eines Afrikaners. Visuell bestechend und brutal ist die Eingangsszene geschnitten. Regisseur Andrew Niccol nimmt sich in seinem auf Fakten beruhenden "Lord of War" eines brisanten Themas an. Immerhin ist die USA einer der größten Waffenexporteure weltweit. Hauptdarsteller Nicolas Cage war so angetan von dem Filmprojekt, dass er sich als Produzent an dem Filmprojekt beteiligte.

Ihm gelingt es, dem skrupellosen Waffenhändler trotz aller Tragik und Brutalität, Menschlichkeit und eine Prise schwarzen Humor zu verleihen. Filmemacher und Drehbuchautor Niccol begnügt sich nicht damit, den Antihelden als eindimensionalen Bösewicht darzustellen. Auch das macht diesen Film sehenswert. Ein politisches Thema wird als Portrait einer gefallenen Seele dargestellt und nicht als actiongeladener Thriller, obwohl er durchaus reich an Action, Spannung und Humor ist. "Lord of War" ist intelligentes, brutales und unterhaltsames Kino zugleich - und die realen Bezüge sind erschütternd.
Simone Seidel/Filmreporter.de
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