Tobis Film
Oliver Twist

Oliver Twist

Originaltitel
Oliver Twist
Regie
Roman Polanski
Darsteller
Ophelia Lovibond, Levi Hayes, Liz Smith, Morgane Polanski, Gerard Horan, Teresa Churcher
Kinostart:
Deutschland, am 22.12.2005 bei TOBIS Film
Kinostart:
Schweiz, am 22.12.2005 bei Pathé Films
Genre
Drama, Familienfilm
Land
Großbritannien, Tschechische Republik, Frankreich, Italien
Jahr
2005
FSK
ab 6 Jahren
Länge
128 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.tobis.de/home/site_scripts/filmseite.php?id=84
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
9,0 (1 User)
Unter ärmlichen Verhältnissen wächst der kleine Oliver Twist (Barney Clark) in einem christlichen Waisenhaus auf. Eines Tages wird er für fünf Pfund an einen Leichenbestatter abgetreten. Doch dort hält der junge Twist die Schikanen des älteren Lehrlings nicht lange aus. Er macht sich mit einem Bündel in der Hand auf den Weg nach London. Erschöpft erreicht er die Metropole und findet zu seinem Erstaunen gleich Herberge und Brot. Doch schon bald muss er feststellen, in die Fänge des berüchtigten Bandenchefs Fagin (Sir Ben Kingsley) geraten zu sein. Dieser bildet ihn zum Kleinganoven aus. So beginnt das Waisenkind eine Karriere als Taschendieb. Doch auch diese ist nicht die letzte Station von Oliver Twist. Nach so manchem Abenteuer wartet eine Überraschung auf ihn.
Roman Polanskis "Oliver Twist" ist großes, teures Kino. Das sieht man in jeder Einstellung. Atemberaubende Kulissen, kunstvoll arrangierte Lichtverhältnisse und Farbeffekte schaffen magische Atmosphären. Ein ausgesprochen gut harmonierendes Ensemble, in dem vor allem der junge Barney Clark als Oliver Twist und der erfahrene Sir Ben Kingsley als Fagin eine makellose Leistung abliefern, tun ihr übriges. Hinzu kommen noch das dramaturgisch gut komponierte Drehbuch und ein besonnener Umgang mit dem chirurgischen Messer an der Dickensschen Vorlage. So weit, so gut! All das betrifft jedoch nur die äußere Handlungsebene. Denn darüber hinaus vermag Polanskis Adaption leider nicht zu gehen. Die Fragen, was gut und böse ist, ob die Umstände, oder der Mensch selbst für sein Schicksal verantwortlich sind, werden nicht einmal angerissen. Selbst die in der Romanvorlage allgegenwärtige soziale Kritik bleibt auf der Strecke. Waisenhäuser, Kinderarbeit und Kriminalität werden zwar aufgezeigt, erhalten jedoch ein märchenhaftes Gewandt und verlieren dadurch jegliche gesellschaftskritische Wirkung. Was am Ende übrig bleibt, ist eine liebevoll inszenierte aber völlig bedeutungsreduzierte Kindergeschichte und die Frage, was Roman Polanski dazu bewogen hat, Charles Dickens Roman zu verfilmen.
Carlo Avventi/Filmreporter.de
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