Die Geisha

Die Geisha

Originaltitel
Memoirs of a Geisha
Regie
Rob Marshall
Darsteller
Cary-Hiroyuki Tagawa, Elizabeth Sung, Ton Suckhasem, Faith Shin, Jia Perlich, Suzuka Ohgo
Kinostart:
Deutschland, am 19.01.2006 bei Warner Bros. Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 19.01.2006 bei Buena Vista International (Schweiz)
Genre
Drama, Romanze
Land
USA
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
144 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
8,3 (3 User)
Die exotische Welt eines japanischen Lustmädchens
Die Geisha ist eine japanische Institution. Sie ist eine Künstlerin, die ihr Geld mit der Unterhaltung reicher und mächtiger Männer verdient. Geishas sind ausgebildete Tänzerinnen, Sängerinnen und Musikerinnen in Personalunion, außerdem beherrschen sie die Kunst der geschliffenen Konversation. Chiyo wird als Sayuri (Ziyi Zhang) diese Kunst perfektionieren. 1929 muss die gerade neunjährige Chiyo ihr Fischerdorf verlassen, um in einem Geisha-Haus als Hausmädchen ihren Unterhalt zu verdienen. Doch Geisha Mameha (Michelle Yeoh) befreit das Kind aus der Stellung. Sie lehrt sie das Kind fortan perfekt zu dienen und macht sie in jahrelanger Arbeit zur legendären Geisha Sayuri. Die mächtigsten Männer Japans liegen ihr zu Füßen, doch sie hat ihr Herz an einen Mann verloren, auf den sie verzichten muss. Dann bricht der zweite Weltkrieg aus und gibt Sayuris Leben eine neue Richtung.
Ursprünglich sollte Steven Spielberg die Regie übernehmen, doch er gab sie angeblich wegen Terminproblemen an Rob Marshall ab. Der hat mit "Chicago" bewiesen, dass er auch historische Stoffe mit seinem Gespür für Bewegung und Optik modern umzusetzen vermag. Spielberg blieb der Produktion als Produzent erhalten. Mit Ziyi Zhang, Michelle Yeoh und Gong Li übernehmen drei der begehrtesten asiatischen Schauspielerinnen die weiblichen Hauptrollen. Sie mussten vor Drehbeginn in Los Angeles an einer sechswöchigen Geisha-Grundausbildung unter Anleitung eines Expertenteams teilnehmen, um die perfekte Bewegungen, Haltungen und Handlungsabläufe zu erlernen. Da Zhang und Yeoh ausgebildete Tänzerinnen sind, konnte für beide komplizierte Choreographien entworfen werden, die die Virtuosität der Geisha unterstreichen. Die Bilder sind bestechend schön, doch leider konzentriert sich die Romanverfilmung sehr auf die optischen Reize, aber kaum aufs Gefühl. Die Kamera hält immer Abstand zu den Figuren, was die Identifikation mit der leidenden Protagonistin weitgehend verhindert. Marshall legt großen Wert auf die Darstellung der Geisha-Ausbildung und deren lange nicht erfüllte Liebe zu dem Mann ihres Herzens gelegt. Eigentlich ein Widerspruch in sich, da Geishas von Kindsbeinen an indoktriniert werden, sich nicht in einen Mann zu verlieben .Dienen, nicht Lieben ist das Motto. Aber immerhin bieten verbotene Liebesgeschichten so viel Spielraum für große Sehnsucht! "Memoirs of a Geisha", so der Originaltitel, ist eine optisch aufwendig umgesetzte Liebesgeschichte einer längst vergangen Zeit.
Simone Seidel/Filmreporter.de
2024