Die Zeit die bleibt

Die Zeit die bleibt

Originaltitel
Le Temps qui reste
Regie
François Ozon
Darsteller
Estelle Dupuis, Hisano Komine, Stéphane Forlay, Amanda Ericsson, Anna Sherbinina, Yvette Maillard
Kinostart:
Deutschland, am 20.04.2006 bei Prokino Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 06.04.2006 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Frankreich
Jahr
2005
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.die-zeit-die-bleibt.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
8,3 (3 User)
Im Alter von 30 Jahren erfährt der erfolgreiche Modefotograf Romain (Melvil Poupaud), dass er einen Gehirntumor hat und ihm nur wenige Wochen zu leben bleiben. Er entscheidet sich gegen eine Therapie, um sich auf die Zeit, die ihm bleibt, zu konzentrieren. Ohne ihnen von seiner Krankheit zu erzählen, begegnet Romain den wenigen Menschen, die ihm etwas bedeuten. Seine Eltern (Daniel Duval und Marie Riviere), Schwester Sophie (Louise-Anne Hippeau), Freund Sasha (Christian Sengewald) und Großmutter (Jeanne Moreau). Nur ihr vermag der 30-Jährige on seinem bevorstehenden Tod offenbaren. In der kurzen Zeit gewinnt Romain ein ganz neues Verhältnis zum Leben und zu seiner Arbeit, der Fotografie. Bei beidem ist sein Blick auf das Essentielle geschärft.
"Die Zeit, die bleibt" ist François Ozons zweiter Teil seiner Trilogie über die Trauer. Diese hatte die französische Regiehoffnung im Jahr 2000 mit "Unter dem Sand" begonnen. Während es dort um die Schwierigkeiten einer Frau ging, sich von ihrem verstorbenen Ehemann zu lösen, handelt der zweite Teil von der Konfrontation mit dem bevorstehenden eigenen Tod. Erneut nimmt der französische Regisseur sein Publikum auf eine bewegende und zugleich völlig unsentimentale Reise durch die Mäander der menschlichen Seele mit. Die Auseinandersetzung mit dem Tod eröffnet dem Protagonisten und mit ihm auch dem Zuschauer die Augen für das Leben und das Lebenswerte in ihm. Genau das macht "Die Zeit, die bleibt" zu einem starken und authentischen Plädoyer für das menschliche Dasein. Dennoch weist Ozons Drama auch Schwächen auf. Als ob er seinem Sujet nicht ganz vertraut hätte, fügt er Handlungselemente ein, die etwas aufgesetzt wirken. So etwa Romains Begegnung mit der Angestellten einer Autobahnraststätte (Valeria Bruni Tedeschi), die ihn zur Zeugung eines Kindes überredet. Auch die Fotografie als Metapher für die eigene Weltanschauung ist Ballast, da eine tatsächliche Entwicklung in der Art zu Fotografieren eher behauptet, als glaubhaft dargestellt ist. Diese Defizite werden jedoch von der bravourösen Leistung von Hauptdarsteller Melvil Poupaud und des hochkarätigen Ensembles aufgefangen.
Carlo Avventi/Filmreporter.de
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