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Malen oder Lieben

Malen oder lieben

Originaltitel
Peindre ou faire l'amour
Regie
Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrieu
Darsteller
Roger Mirmont, Jacques Nolot, Marie-Pierre Chaix, Florence Loiret, Thiago Telès, Philippe Suner
Kinostart:
Deutschland, am 15.06.2006 bei Prokino Filmverleih
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.malen-oder-lieben.de/
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brillant  10|
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William Lasserre (Daniel Auteuil) ist ein pensionierter Meteorologe, Ehefrau Madeleine (Sabine Azéma) eine passionierte Hobbymalerin. Nachdem ihre Tochter das Haus verlassen hat, gerät ihr Leben zunächst in eine schwer erträgliche Schwebe. Es fehlen einfache die Höhepunkte, eine quälende Langeweile macht sich breit. Doch dann entdeckt Madeleine beim Malen auf dem Land ein altes Bauernhaus. Kurz entschlossen kaufen die beiden das Anwesen und ziehen aufs Land. Dort blühen Madeleine und William regelrecht auf. Sie gewinnen neue Lebensfreude und auch ihre sexuelle Lust aufeinander erwacht neu. Dann lernen sie den blinden Bürgermeister des Nachbardorfes und dessen Frau kennen. Zwischen Adam (Sergi López), Eva (Amira Casar) und den Lasserres entwickelt sich eine innige Freundschaft. Als das Haus von Adam und Eva bei einem Brand komplett zerstört wird, nehmen William und Madeleine sie bei sich auf. Bei einem Abendessen geschieht, was sich schon längere Zeit angedeutet hat. Die Paare geben ihrem Verlangen nach. Am nächsten Morgen sind sich William und Madeleine zunächst nicht sicher, ob ihr Leben die richtige Richtung genommen hat, die Angst vor der eigenen Courage ist nicht so leicht zu überwinden.
Für die Tragikkomödie der Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu standen Frankreichs Stars Sabine Azéma und Daniel Auteuil zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera. Sie spielen ein durch und durch normales älteres Ehepaar, das seinen langweiligen Beziehungsalltag auf ungewöhnliche Weise durchbricht. Auch wenn am Ende ein Lebensentwurf steht, den vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann. In der bildlichen Gestaltung des Films spielt das Licht eine besondere Rolle. Die Tageszeiten sind kunstvoll in die Handlung einbezogen. Am extremsten geschieht dies, als Adam William und Madeleine in einer finsteren Nacht durch den Wald nach Hause fahren. Dem Zuschauer ergeht es wie den Figuren: einige Minuten sieht er gar nichts. Nur Stimmen und Geräusche sind zu hören. Auf der Bildebene werden auch die Beziehungen der Figuren zueinander intelligent dargestellt. Besonders deutlich wird dies bei dem gemeinsamen Abendessens vor der gewissen Nacht. Die zwei Pärchen sitzen sich am Tisch gegenüber. William und Madeleine haben keine Augen füreinander. Ihre Blicke sind über Kreuz auf das jeweilige Objekt der Begierde gerichtet. Ihre Körper sind jedoch noch einander zugewandt und berühren sich. Dies zeigt die tiefe Verbundenheit, die zwischen dem Ehepaar besteht. Viel passiert in der Tragikkomödie nicht. Es ist die innere Entwicklung der Figuren, auf die der Film sein Augenmerk legt. Für die Seelenzustände finden die Larrieus phantastische Bilder. Ganz in seinen Bann zu ziehen vermag das Werk aber dennoch nicht. Vor allem jüngere Zuschauer werden am Ende etwas ratlos dastehen.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Viel passiert in der Tragikkomödie nicht. Es ist die innere Entwicklung der Figuren, auf die der Film sein Augenmerk legt. Für die Seelenzustände...
Malen oder lieben
2024