Pandora Film
Eden

Eden

Originaltitel
Eden
Regie
Michael Hofmann
Darsteller
Monica Gubser, Günter Glörfeld, Rolf Etzel, Hans-Jürgen Ballmann, Rosemarie Asbeck, Ueli Jäggi
Kinostart:
Deutschland, am 23.11.2006 bei Pandora Film
Kinostart:
Österreich, am 04.05.2007 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 12.10.2006 bei Filmcoopi
Genre
Romanze
Land
Deutschland, Schweiz
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Liebe geht durch den Magen meint Michael Hofmann
Eden (Charlotte Roche) führt ein ruhiges und friedliches Leben. Sie kellnert im Kurhotel ihrer Schwiegereltern und kümmert sich liebevoll um ihre geistig zurückgebliebene Tochter Leonie (Leonie Stebb). Eigentlich ist ihr das Leben in dem verschlafenen Kurort für Eden zu langweilig. Abwechslung findet sie, als sie den exzentrischen aber gleichwohl etwas scheuen Starkoch Gregor (Josef Ostendorf) kennen lernt. Den kulinarischen Künstler interessiert nur das Kochen und alles, was sich um das Essen dreht. Mit Menschen und Gefühlen kann er nicht viel anfangen. Dennoch ist Eden von dem schweigsamen Eigenbrödler fasziniert. Sie besucht den Koch in seinem Haus und findet Gefallen an seiner "Cucina erotica" - Eden ist wie verzaubert. Gregors Gerichte sind wie ein Elixier, ein emotionaler Zaubertrank. Sie blüht auf und bringt neuen Schwung in ihre Ehe mit Xaver (Devid Striesow). Die kulinarischen Treffen des ungleichen Paares werden immer häufiger und ihre platonische Liebe immer tiefer. Die wöchentlichen Treffen bleiben nicht unbemerkt. Xaver befürchtet das Schlimmste und rüstet sich für einem Rachefeldzug gegen Gregor.
Es ließe sich einfach sagen, dass "Eden" ein Film über Essen und Freundschaft ist. Aber damit würde Michael Hofmann Unrecht getan. Obwohl die Kunst des Kochens auf dem ersten Blick im Vordergrund steht, bildet sie nur eine erquickende Kulisse für das bittere und traurige Drama. Der Regisseur erkundet die Vielschichtigkeit und Diversität menschlicher Gefühle. Er zeigt auf, wie Facettenreich Emotionen sind und auch welche Art und Weise sie angeregt werden können. Dabei deckt Hoffmann auf, wie sich Menschen und ihre Gefühle hinter dem Ballast ihrer gesellschaftlichen Konventionen verstecken. Dazu hat er die extremen Gegensätze des Spektrums in Xaver (Devid Striesow) und Gregor (Josef Ostendorf) geschaffen. Striesow und Ostendorf müssen schauspielerische Höchstleistungen vollbringen, die sie überzeugend und meisterhaft bewältigen. Ostendorf spielt den exzentrischen und menschenscheuen Koch mit präziser Hingabe. Es macht Spaß, ihm zu zusehen. Striesow als draufgängerischer Heuchler geht an die Grenzen des physisch Ertragbaren. Obwohl "Eden" ein Drama sein soll, gibt es genügend komische Momente, die den Zuschauer zum Schmunzeln bringen. Am Ende bleibt die Einsicht, dass das Leben immer die Bösen bestraft und es für die Guten ein Happy End gibt. Zumindest denkt sich das Michael Hoffmann so.
Peter Gaal, Filmreporter.de
Galerie: Eden
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2024