Universum
Die Töchter des chinesischen Gärtners

Die Töchter des chinesischen Gärtners

Originaltitel
Les Filles du botaniste
Regie
Dai Sijie
Darsteller
Tuo Jilin, Chu Hung, Lê Tung Linh, Yang Jun, Nhu Quynh Nguyen, Nguyen van Quang
Kinostart:
Deutschland, am 28.06.2007 bei Universum Film
Genre
Drama
Land
Frankreich, Kanada
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.universum-film.de/theatrical/movie.html?ID=3615df46-9ebc-4cd9-b0d4-e6883c9114ca
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brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Die junge Halbchinesin Li (Mylène Jampanoï) lebt in einem Waisenhaus, da ihre Eltern vor Jahren bei einem Erdbeben umgekommen sind. Zur sozialen Wiedereingliederung nimmt sie die Praktikantenstelle bei dem renommierten Botanik- Professor Chen (Dongfu Lin) an. Er lebt abgeschieden auf einer kleinen Insel inmitten einer prachtvollen und exotischen Pflanzenwelt. Selbstherrlich und rücksichtslos geht Chen dort seiner Forschung nach. Er lässt keine Gelegenheit aus, seine Praktikantin pedantisch zurechtzuweisen und scheut sich auch nicht davor zurück, sie vor seinen Studenten zu demütigen. Es scheint, als sei Li vom trostlosen Waisenhaus direkt in die isolierte Welt eines Despoten geraten. Allerdings lebt auch die Tochter von Chen mit auf der Insel. Genau wie Li leidet An (Li Xiaoran) unter der Strenge ihres Vaters und freut sich über ihre Ankunft. Dem Jähzorn des Gärtners ausgesetzt, finden die beiden Mädchen schnell zusammen. Gemeinsam lassen sich die Ungerechtigkeiten von Chen besser ertragen.
Regisseur Dai Sijie siedelt seine Geschichte im China der 1980er Jahre an. Vom Schicksal um die Fürsorge der Eltern gebracht, findet Li in der Tochter eine Vertrauensperson inmitten des Dschungels. Professor Chen ist mit seiner Pedanterie und Herrschsucht Symbol einer überholten Moral- und Gesellschaftsordnung. Der Urwald ist der Garten Eden, in dem die Protagonistinnen von der verbotenen Frucht kosten. Die Katastrophe ist unausweichlich. Dai Sijie fokussiert seinen Blick auf einen kleinen Personenkreis. Nicht nur aus diesem Grund wirkt "Die Töchter des chinesischen Gärtners" dramaturgisch festgelegt und statisch. Aufgrund seiner Vorhersehbarkeit büßt das Werk früh an Spannung und Entwicklungsspielräume ein. Auf das europäische Publikum wirkt die Erzählweise süßlich und pathetisch, eine politische Lesart des Stoffes ist gleichsam möglich. In der Geschichte heißt es, dass die Zahl 108 die 'Zahl des größten Glückes' ist. Dai Sijies Werk bewegt sich deutlich unterhalb dieses Ideals.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
Zwei einsame Herzen treffen sich in der Abgeschiedenheit. Der chinesische Autor und Regisseur Dai Sijie ("Balzac und die kleine chinesische...
 
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Die Töchter des chinesischen Gärtners
2024