Globus Film
Enzo Ferrari - Die Geschichte einer Legende

Enzo Ferrari - Der Film

Originaltitel
Enzo Ferrari
Regie
Carlo Carlei
Darsteller
Matthew Bose, Thomas Crowther, Michael Enright, Elio Germano, Giampiero Judica, Sean Kaplan
Kinostart:
Deutschland, am 14.12.2006 bei Globus-Film
Genre
Drama, TV-Mehrteiler
Land
Italien
Jahr
2003
FSK
ab 6 Jahren
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Nachdem der altersschwache Enzo Ferrari (Sergio Castellitto) das familieneigene Mausoleum aufgesucht hat, wird er in seinem Büro von einem jungen Journalisten (Ed Stoppard) überrascht. Nur missmutig erklärt sich der Gründer des Rennwagenimperiums Ferrari zu einem Interview bereit. Aus den Antworten ergibt sich chronologisch die Lebensgeschichte des weißhaarigen Rennstallgründers. Von den Anfängen in der Region Emilia Romagna, dem erfolgreichen Aufstieg der Automobilfirma bis hin zu den Frauen, die seinen Lebensweg kreuzen. Laura (Cristina Moglia) ist die erste große Liebe seines Lebens. Sie schenkt ihm mit Dino seinen ersten Sohn, an dessen Leidensgeschichte der Vater fast zugrunde geht. Das Leben Ferraris ist geprägt von Siegen und Niederlagen, auf und neben der Rennstrecke. Unerbittlich frisst sich das Schicksal in die Vita einer Legende des Automobilsports. Enzo Ferrari war ein Mann, der davon träumte, das schnellste Auto der Welt zu bauen. Noch zu Lebzeiten kamen seine roten Boliden erstmals zu Weltruhm.
Regisseur Carlo Carlei hat sich bisher vor allem durch seine Arbeiten fürs Fernsehen einen Namen gemacht. Die Lebensgeschichte Enzo Ferraris hat er auch als Zweiteiler produziert, danach wurde aber auch eine Fassung fürs Kino geschnitten. Es wäre besser gewesen das Werk nicht aus dem ursprünglichen Kontext zu nehmen. Die Kinoleinwand enthüllt den ungefilterten Anachronismus des Werkes. Die Form der Darstellung scheint den Heldengeschichten der 1980er Jahren entsprungen zu sein. Stumpfes Gelblicht wird dabei durchgehend von opulenter Musik begleitet, wodurch die pathosgeschwängerte Personenverehrung sakrale Züge annimmt. Die Erzählung bietet weder dramaturgische Höhepunkte noch schauspielerische Glanzleistungen. Handlungsstränge sind nur angedeutet oder sind schlicht nicht Nachvollziehbar. Oberflächliche Dialoge sind nicht nur ein Merkmal etlicher Fernsehproduktionen, aber das Kino entlarvt hölzerne Kommunikation offensichtlicher. Die Konfrontation mit der moralischen Schattenseite Ferraris übertritt schließlich deutlich die Schwelle zur Lächerlichkeit. Enzo Ferrari war ein Perfektionist. Leider ist die cineastische Aufarbeitung seines Lebens nur unterdurchschnittlich geraten.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
Galerie: Enzo Ferrari
Enzo Ferrari will das schnellste Auto der Welt bauen, aber dabei steht ihm immer wieder das eigene Schicksal im Weg. Den Umständen trotzend gelingt...
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2024