Vollidiot

Auf der Suche nach der Idealbesetzung für einen cineastischen Vollidioten, fiel die Wahl nach dieser Definition nicht schwer: Blödelstar Oliver Pocher ist in seiner ersten Kinohauptrolle zu sehen. Flache Gags, ungefilterte Klischeeausschlachtung und machohafter Gestus wechseln sich mit humorvollen Einfällen und originellen Handlungsabläufen ab. Regisseur Tobi Baumann ("Wixxer") bedient sich zahlreicher Tricks, um sein Publikum zu erheitern. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Tommy Jaud, der zu den erfolgreichsten Pop-Literatur-Autoren Deutschlands zählt. Off-Texte und Monologe von Oliver Pocher unterstreichen den lebendigen frischen Erzählstill. Einige der Gags sind fast slapstickhaft geraten, wirken aber dennoch nicht flach. Besonders gelungen sind die TV-Nachrichten, die "Katastrophen" aus Simons Leben und Träumereien des Chaoten wiedergeben. "Vollidiot" bietet keine Tiefschürfende Gedanken über das Single-Leben und die Zweisamkeit. Selbst als sich Simon Peters am Ende von der Welt abschottet, um über seinen Fehlern sich klar zu werden, kommt "Vollidiot" nicht ernsthaft oder nachdenklich rüber. Baumann nimmt einige Klischees über Singles und Paare auf, etwa die IKEA-Kaufhäuser als No-Go-Zone für Singles. Solche Szenen wirken aber nicht abgenutzt oder flach.