Buster Keaton - Steamboat Bill, Jr.

Buster Keaton - Steamboat Bill, Jr.

Originaltitel
Steamboat Bill, Jr.
Alternativ
Wasser hat Balken (österr. Titel); Stürmische Zeiten (dt. Titel);, Buster Keaton - Steamboat Bill Jr.
Regie
Charles Reisner, Buster Keaton
Darsteller
Buster Keaton, Tom McGuire, Ernest Torrence, Tom Lewis, Marion Byron, Joe Keaton
Kinostart:
Deutschland, am 03.09.1928 bei
Kinostart:
Schweiz, am 29.08.2018 bei Cinémathèque
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
1928
FSK
ab 6 Jahren
Länge
67 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Stummfilmklassiker mit dem genialen Buster Keaton
In dem Südstaatenkaff River Junction herrscht ein erbitterter Konkurrenzkampf zwischen den zwei örtlichen Dampfschiff-Besitzern. Dem neureichen Bankier John James King (Tom McGuire) gehört das moderne Schiff "King". William Canfield Senior (Ernest Torrence) hat mit seinem rüstigen, aber vergammelten Kahn "Steamboat Jackson" dagegen kaum eine Chance. Als sich sein Sohn Willy (Buster Keaton) nach jahrelanger Abwesenheit zu Besuch ankündigt, hofft er in ihm einen neuen Partner zu finden.

Doch Willys extravagantes Erscheinungsbild passt dem Vater überhaupt nicht. Zudem ist sein Sohn auch noch mit Kings Tochter Marion (Marion Byron) liiert. Beide Väter wollen die Beziehung des Liebespaares verhindern. Als King den "Steamboat Jackson" lahm legt, flippt William Senior völlig aus. Daraufhin landet er im Gefängnis. Willy will seinen Vater zur Flucht verhelfen, doch ein Wirbelsturm bedroht die Stadt River Junction.
Buster Keatons letztes unabhängiges Werk für United Artists geriet zum finanziellen Desaster. Das Publikum wollte den einstigen Kassenmagneten nicht mehr sehen. Dazu kam es am Set einem Zerwürfnis zwischen dem Star und den Produzenten. Da Flutwellen mehrere Orte am Mississippi überschwemmt hatten, wurde das Drehbuch gegen den Protest von Keaton umgeschrieben. So wurden die Wassermassen des ursprünglichen Drehbuchs durch einen Sturm ersetzt. Allein die Anpassung der Kulissen an die neue Geschichte verschlang mehr als 35.000 Dollar.

Der Misserfolg lag wohl vor allen Dingen daran, dass "Steamboat Bill, Jr." mehr tragikomische als echte Slapstick-Elemente aufweist. Diese manifestieren sich in der Handlung sowohl in der "Romeo und Julia"-artige Liebesgeschichte als auch dem Zerwürfnis mit dem Vater wieder. In der langen Schlusssequenz, in der der Sturm die gesamten Kulissen wegfegt, läuft Keaton mit seiner brillanten Körperbeherrschung zur Höchstform auf. Hier zeigt er seinen legendärsten Stunt, den er wie immer selbst ausführte: Eine komplette Häuserfassade stürzt auf ihn herab. Nur ein kleines Fenster bewahrt ihn vor dem Unglück. "Steamboat Bill, Jr." zählt heute nach "Der General" zu Recht zu Keatons besten Werken.
Andreas Eckenfels/Filmreporter.de
2024