Concorde
Geliebte Jane

Geliebte Jane

Originaltitel
Becoming Jane
Regie
Julian Jarrold
Darsteller
James McAvoy, Julie Walters, James Cromwell, Maggie Smith, Anna Maxwell Martin, Lucy Cohu
Kinostart:
Deutschland, am 03.10.2007 bei Concorde Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 16.11.2007 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 11.10.2007 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Biographie
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2007
FSK
ab 0 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
5,0 (1 User)
Gelungende Landschaftsaufnahmen
1795 ist für die 22 jährige Jane Austen (Anne Hathaway) ein entscheidendes Jahr. Ihre Mutter (Julie Walters) wünscht sich für sie einen Mann, der über das nötige Kapital verfügt, ihr ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Da die finanzielle Lage der Familie Austen zu der Zeit alles andere als rosig ist, soll Jane den adligen Mr. Wisley, Alleinerbe der wohlhabenden Lady Gresham heiraten. Doch Jane hat sich in Kopf gesetzt, aus Liebe in den Stand der Ehe einzutreten und bekommt dafür Rückendeckung von ihrem Vater. Als der charmante Ire Tom Lefroy (James McAvoy) seine Verwandten in Hampshire besucht, begegnet er Jane. Von seiner Art die Dinge zu sehen ist sie gleichsam abgestoßen und begeistert. Die beiden lernen sich näher kennen und wollen zusammen glücklich werden. Doch Lefroy genießt sein exklusives Leben in London mit dem Vermögen seines Onkels, Richter Langlois, der ihn Jura studieren lässt und es gerne sähe, wenn er eine standesgemäße Ehe eingeht. Hin und her gerissen zwischen Liebe und Pflicht müssen Tom und Jane eine Entscheidung treffen, die das Leben der beiden für immer verändern wird.
Aus der Frauenliteratur sind Jane Austens Bücher nicht wegzudenken und auch der Film hat sie schon vor einiger Zeit für sich entdeckt. "Emma", "Mansfield Park", "Sinn und Sinnlichkeit" und "Stolz und Vorurteil" wurden bereits erfolgreich fürs Kino adaptiert. So war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis man sich auch an das Leben der Autorin wagen würde. "Geliebte Jane" von Regisseur Julian Jarrold spiegelt ein Bild des gesellschaftlichen Lebens Englands des späten 18. Jahrhunderts. Jarrold zeigt eine junge Frau zwischen gesellschaftlichen Verpflichtungen und einem Leben nach eigenen Regeln. Leider gelingen dem Regisseur keine unterhaltsamen Rededuelle und den Sarkasmus früherer Romanverfilmungen. Joe Wrights "Stolz und Vorurteil" mit Keira Knightley in der Hauptrolle, handelt von ähnlichen Figuren und Situationen, verfügt aber neben hervorragenden Schauspielern auch über eine überragende Kameraführung, mit der "Geliebte Jane " nicht mithalten kann. Trotzdem ist der Film dank seiner Landschaftsaufnahmen durchaus ansehnlich. James McAvoy ("Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht") überzeugt als aufbegehrender Ire, der neben dem Jurastudium an Boxkämpfen gefallen findet. Sogar Anne Hathaway macht der Titelheldin alle Ehre und überzeugt als Großbritanniens beliebteste Schriftstellerin. Da Jane Austen ihre Romane für Frauen schrieb und alle Verfilmungen bisher auch auf diese Zielgruppe ausgerichtet waren, wird das weibliche Publikum sicher auf seine Kosten kommen. Leider erfahren eingefleischte Austen-Fans nicht viel Neues über die Schriftstellerin, doch die Verfilmung ist nicht halb so verstaubt, wie die exakt aufgearbeiteten Biographien. Die Drehbuchautoren Kevin Hood und Sarah Williams gaben den Figuren Leben, den Darstellern Dialoge, die auch etwas über die Figur aussagen und versuchen mit dem Witz und Ironie der Bücher mitzuhalten. Die gut ausgesuchte Musik und die schönen Landschaftsaufnahmen runden das Bild ab. Bei "Geliebte Jane" verhält es sich leider so wie bei den Büchern von Jane Austen. Wer die Wahl hat zwischen einem Werk von Jane Austen und einer Biographie, sollte der Unterhaltsamkeit wegen Austens Werk vorziehen.
Heike Maleschka/Filmreporter.de
Galerie: Geliebte Jane
Aus der Frauenliteratur sind Jane Austens Bücher nicht wegzudenken und auch der Film hat sie schon vor einiger Zeit für sich entdeckt. "Emma",...
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2024