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Frei nach Plan

Frei nach Plan

Originaltitel
Frei nach Plan
Alternativ
Schwestern; Plan B (Arbeitstitel)
Regie
Franziska Meletzky
Darsteller
Christine Schorn, Otto Mellies, Ramona Kunze-Libnow, Robert Kersten, Simone Kabst, Corinna Harfouch
Kinostart:
Deutschland, am 06.03.2008 bei novapool pictures
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
4,0 (1 User)
Die Familie könnte dem Bilderbuch entsprungen sein
Iris (Corinna Harfouch) ist die älteste von drei Schwestern. Seit ihr Vater die Familie verlassen hat, lebt sie bei ihrer Mutter Silvia (Christine Schorn) und sorgt für diese. Doch die macht ihrer Tochter das Leben zum Dank zur Hölle. Stets war Iris die Verantwortungsvolle, die Vernünftige, die Überlegte. Probleme, Alltagssorgen und sonstige Lasten liegen auch heute noch auf ihren Schultern. So auch die Vorbereitungen des runden Geburtstages der Mutter. Zwar kommt auch Abenteurerin und schwarze Schaf der Familie Anne (Dagmar Manzel) nach langer Zeit in ihr Heimatdorf zurück, doch die hat nur Augen für Martin (Robert Gallinowski), den Mann der jüngsten Schwester Marianne (Kirsten Block). Als auch noch der Vater mit seiner neuen Geliebten auftaucht, geht nichts mehr seinen gewohnten Gang. Alles läuft aus dem Ruder, selbst die ansonsten so gefasste Iris droht die Kontrolle über sich und die Geburtstagsvorbereitungen zu verlieren. Als Martin und Anne ein Verhältnis beginnen, wird den drei Schwestern klar, dass sie ihre Karten neu mischen müssen. Doch das ist noch lange nicht das Ende dieser turbulenten Familienzusammenkunft.
Viele hassen jegliche Form von Familienzusammenkünften. Die Protagonisten von Franziska Meletzkys Tragikomödie "Frei nach Plan" ergeht es nicht anders. Dennoch versuchen sie, das Beste aus der lästigen Pflicht zu machen. Dass ihre Versuche im Chaos enden, dürfte vielen ein Trost sein. Die schauspielerische Leistung der Darsteller überzeigt durchaus. Ihre Rollen könnten unterschiedlicher nicht sein. Jede zieht den Zuschauer auf seine Seite. Allerdings birgt jede Figur auch die Gefahr, zu sehr Mitleid zu erregen. Viele der dargestellten Situationen wirken wie aus dem realen Leben geschnitten, dennoch erscheinen manche Handlungsstränge etwas konstruiert. Die Regisseurin versteht es, die Handlung stetig zuzuspitzen und sich auf die wichtigsten Handlungsfäden zu konzentrieren. Die Komik spielt dabei eine wesentliche Rolle. Es sind keine abgedroschenen Familienwitze, sondern realistische Fauxpas, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Erwartet man große Lacher, wird man enttäuscht, aber diese liegen sicherlich nicht im Sinne der heiteren Komödie.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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2024