Das Schloss

Das Schloß

Originaltitel
Das Schloß
Regie
Michael Haneke
Darsteller
Otto Grünmandl, Johannes Silberschneider, Paulus Manker, Martin Brambach, Wolfram Berger, Conradin Blum
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama, Mystery
Land
Deutschland, Österreich
Jahr
1997
Länge
123 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Eines späten Abends gelangt der Landvermesser K. (Ulrich Mühe) in ein entlegenes Dorf, um seine neue Dienststelle anzutreten. Doch bei seiner Ankunft scheint niemand etwas von der neuen Stelle zu wissen. Ganz im Gegenteil: Die meisten Dorfbewohner verhalten sich ihm gegenüber äußerst skeptisch. Um jegliche Zweifel aus dem Weg zu räumen, macht sich K. zum Schloss auf. Doch das Schloss, von dem alle mit großer Ehrfurcht berichten, bleibt für K. eine Chimäre. Seine Versuche dahin zu gelangen, schlagen sämtlich fehl. Gleich einer Fata Morgana entzieht es sich ihm. Die Situation treibt K. zunehmend in den Wahnsinn.
Wenn es einem Regisseur gelungen ist, sich dem Geist des Werks Franz Kafkas zu nähern, dann ist das Michael Haneke. Wie kein anderer Filmemacher der Gegenwart vermag der Österreicher, die für den tragischen Autor der Klassischen Moderne so typische Abgründigkeit und Düsternis zum Ausdruck zu bringen. Man wäre beinahe dazu geneigt, von einer Seelenverwandtschaft zwischen den beiden Künstlern zu sprechen. Tatsächlich gelingt es Haneke, das Unfassbare aus Kafkas letztem Romanfragment zu treffen und gekonnt in Szene zu setzen. Das glückt, indem er seinen eigenen Stil beibehält und nicht sklavisch die Vorlage nachzuahmen strebt. Schließlich sind Film und Literatur zwei unterschiedliche Medien. Selbst wenn das gelegentlich vergessen wird. Einen ähnlichen Ansatz ging auch Orson Welles in seiner kongenialen Kafka-Adaption "Der Prozess".
Carlo Avventi/Filmreporter.de
2024