b.film Verleih
War Child

War Child

Originaltitel
War Child
Regie
Christian Karim Chrobog
Darsteller
Emmanuel Jal
Kinostart:
Deutschland, am 09.10.2008 bei b.film Verleih
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Mitreißende Doku über eine Kindheit im Krieg
Emmanuel Jal gibt ein Konzert. Die Musik übt eine heilende Wirkung auf ihn aus. Der Sudanese tanzt und singt, versucht die seelischen Wunden seiner Kindheit zu heilen. In seinen Texten geht es um Tod, Hunger und Verlust, denn Emmanuel Jal war Kindersoldat. Nun erzählt er Regisseur Christian Karim Chrobog seine Geschichte. Zunächst blickt der junge Mann schweigend in der Kamera, dann lächelt er. Man wartet auf seine Erzählungen. Emmanuel spricht gerne, doch die traurigen Passagen seiner Vita bringt er nur schwer über die Lippen. Seine Mutter ist gestorben, als er sieben Jahre alt war. Das Schiff, das ihn sicher in die äthiopische Schule bringen soll, geht mit 350 Schülern unter, nur eine Handvoll Kinder können sich retten. Zu Fuß müssen die wenigen Überlebenden nach Äthiopien marschieren. Als er gefragt wird, ob er kämpen wolle, entscheidet er sich freiwillig dafür. Doch was wäre die Alternative gewesen? 1991 ergreift er zusammen mit 400 anderen Kindersoldaten die Flucht aus einem der Trainingslager. Er war wieder einer von nur zwölf, die überlebten. Seine unglaubliche Geschichte verarbeitet er in seiner Musik oder er hält Vorträge über die Bedeutung von Bildung.
Die Idee, eine Dokumentation über den ehemaligen Soldaten Emmanuel Jal, kam spontan. Regisseur Christian Karim Chrobog ist an einem anderen Projekt über die Globaliesierung von Hip-Hop beteiligt, als er den sudanesischen Musiker Emmanuel kennen lernt. Die Geschichte des jungen Mannes interessiert den deutschen Filmemacher so sehr, dass er das andere Projekt auf Eis legt. Die Dokumentation verfolgt die schwierige Rückkehr in die sudanesische Heimat Emmanuels. Seine Erzählungen sind mit Ausschnitten aus seinen Konzerten und Vorträgen hinterlegt. Die brisante politische Situation seiner Heimat wird nur vage angesprochen. Der Fokus liegt auf der persönlichen Geschichte Jals, trotzdem bleibt kein Zweifel daran, dass sein Schicksal kein Einzelfall ist. Ohne Pathos und überflüssige Sentamentalität zeichnet die Doku das Portrait eines jungen Mannes, der Kraft aus der Musik und seinem Engagement die Kraft schöpft, um anderen zu helfen. So gründet er die Organisation "Gua Africa", um den Bau von Schulen im Sudan zu unterstützen.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Christian Karim Chrobog über "War Child"
Dokumentarfilmer und Produzent Christian Karim Chrobog ist nicht...
Berlinale
War Child
2024