Salzgeber
Jesus Christus Erlöser

Jesus Christus Erlöser

Originaltitel
Jesus Christus Erlöser
Regie
Peter Geyer
Darsteller
Klaus Kinski
Kinostart:
Deutschland, am 15.05.2008 bei Salzgeber & Co. Medien
Kinostart:
Deutschland, am 13.10.2011 bei Salzgeber & Co. Medien
Kinostart:
Österreich, am 31.10.2008 bei
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
84 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Großes Talent mit frecher Schnauze: Klaus Kinski
Berlin, der 20. November 1971. Die Deutschlandhalle füllt sich rasch mit Publikum. Klaus Kinskii wird auf der hohen Bühne auftreten um die "erregendste Geschichte der Menschheit" erzählen. Das Leben Jesu als einem der "furchtlosesten, freiesten, modernsten aller Menschen", so lautet das Thema des Abends. Auf der Bühne steht nur ein Mikrophon, keine Dekoration soll vom Erzähler ablenken. Kinski erscheint auf der Bühne: Schulterlange Haare, Jeans-Schlaghose und das geblümte Hemd lassen ihn wie ein Hippie wirken. Doch sein Temperament ist nicht im mindesten friedlich.

Bevor er von Zwischenrufen unterbrochen, die Bühne wieder wütend verlässt, erschüttert er mit der Intensität seiner Performance das Publikum zutiefst. Als er sich erneut dort oben hinstellt, ist er zwar geneigt fortzufahren, doch beileibe nicht besänftigt. Das "Gesindel", das nicht hören will, soll verschwinden. Erneute Rufe aus dem Publikum bringen den Künstler erneut zur Weißglut: er verschwindet wieder hinter den Vorhang. Immer mehr Zuschauer verlassen den Saal: Doch Klaus Kinski kehr wieder auf die Bühne zurück!
Als Klaus Kinskii seine Lesereihe über das Neue Testament startet, überrascht dies die Öffentlichkeit. Er genießt den Ruf eines Exzentrikers und Provokateurs. In Deutschland ist er auch für seine Rollen in Italo-Western und anderen actionreichen Schinken populär, die allesamt wenig mit dem Glauben zu tun haben. Dazu ist Sir Andrew Lloyd Webbers Musikal "Jesus Christ Superstar" gerade gestartet und hat auch das deutsche Publikum begeistert.

In einem Fernsehinterview verwahrt sich Kinski jedoch gegen die Vermutung, dass er ein Trendreiter ist. In den ersten Minuten der Dokumentation wird schnell deutlich, wie recht er damit hat. Es ist mehr als sein Streben nach Popularität, das ihn zu dieser Show treibt. Streckenweise kommt der Gedanke auf, dass sich der Künstler mit Jesus identifiziert hat. Dies empörte vermutlich nicht wenige, der Anwesenden, und das war von dem streitbaren Schauspieler auch sicher so gedacht. Wie dem auch sei, beweist Peter Geyers filmische Materialsammlung auf jeden Fall Kinskis Ausnahmetalent als Rezitator. Er brüllt, ist den Tränen nahe, lässt Wut und Verzweiflung raus. Dabei wirkt er so authentisch, dass man selbst als Zuschauer des 21ten Jahrhunderts geneigt ist zu vergessen, dass ihm Jesu Demut fehlte.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
 
Klaus Kinski steht auf der karg dekorrierten Bühne in der Berliner Deutschlandhalle. Mit starrem Blick erzählt er die Geschichte von Jesus...
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2024