Im Staub der Sonne

Im Staub der Sonne

Originaltitel
Spara, Gringo, spara
Regie
Bruno Corbucci
Darsteller
David Glass, Francis Langoise, Gil Lockwood, Dale Arenson, Herbert Potter, Carl Mann
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Western
Land
Italien, Frankreich
Jahr
1968
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Das Leben als Revolverheld im Wilden West ist hart. Gefahren lauern an allen Ecken. Die Schießeisen sitzen locker und werden schon der kleinen Auseinandersetzung gezogen. Eine falsches Wort und die Cowboys schauen dem Tod ins Gesicht. Auch Chad Stark (Brian Kelly) gehört zu dieser schießwütigen Gattung. Kaum aus dem Gefängnis ausgebrochen, schießt er seinen Rivalen Warner (Roland Bartrop) über den Haufen. Erneut auf der Flucht wird er von den Männern des Großgrundbesitzers Don Hernando Gutierrez (Folco Lulli) abgefangen. Eigentlich will der Mexikaner Chad für seine Tat hängen sehen, lässt aber doch Gnade walten. Als Gegenleistung für sein Leben soll dieser Don Hernandos entlaufenen Sohn Fidel zurückholen. Der macht mit dem Banditen "Major" (Keenan Wynn) die Gegend unsicher. Als der Revolverheld den Knaben ausfindig macht, überredet er den "Major" und seine Truppe einen Geldzug zu überfallen. Der Raubüberfall ist ein Vorwand, um Fidel zu entführen. Zunächst läuft alles nach Plan. Fidel und Chad brechen auf um die Eisenbahnstrecke auszukundschaften. Als die beiden ein Nachtlager aufschlagen erlebt der entlaufene Sohn sein blaues Wunder. Sein neuer Komplize hat ihn während der Nachtruhe gefesselt. Es gelingt ihm aber, zu entkommen. Die Jagd durch den Wilden Westen geht weiter.
Klassische Spaghetti Western sind für ihre markigen Anti-Helden und die schmutzig-schäbigen Kulissen bekannt. Auch "Im Staub der Sonne" hat diese Elemente. Schließlich wird Chad Stark - wie alle Charaktere des Subgenres - von Eigennutz und Habgier getrieben. Dennoch bricht der Western hier und da aus der vorgegebenen Bahn. Zwischen Chad und Fidel entwickelt sich eine zwischenmenschliche Beziehung. Die Darstellung von Emotionen und die langsame Entfaltung einer Hassliebe machen aus dem Western eine interessante, gradlinige Erzählung. Regisseur Bruno Corbucci verzichtet weitgehend auf die drastischen Übertreibungen des Genres. Showdowns, minutenlange Nahaufnahmen verzerrter Gesichter sowie wilde Prügeleien in Saloons finden sich kaum. Man fühlt sich fast wie in einem modernen "Road Movie" - Chad und Fidel ziehen durchs Land und geraten dabei von einem Abenteuer ins andere.
Peter Gaal, Filmreporter.de
Im Staub der Sonne
2024