Draußen bleiben

Regisseur Alexander Riedel begleitet ein Jahr zwei ungleiche Flüchtlingsmädchen durch ihre Münchner Wahlheimat. Er schildert ein Leben zwischen Auflehnung und Anpassung. Valentina Llazicani (16) und Suli Kurban (17) haben sich im Flüchtlingsheim kennen gelernt. Schon mit fünf Jahren kam Valentina mit ihrer Mutter und ihrem Bruder aus dem Kosovo nach Deutschland. Bis heute hat die Familie keine Aufenthaltsgenehmigung, immer wieder muss sie mit Abschiebung rechnen. Suli hatte mehr Glück. Sie kam mit ihrer Familie aus China und wurde zügig als politischer Flüchtling anerkannt. Mittlerweile wohnen die Kurbans in einem kleinen Häuschen am Stadtrand. Ganz zuhause fühlen sich beide Teenager in Deutschland noch nicht. Zu ihrer Clique gehören nur Zuwanderer. Auch um ihren Frust abzubauen, trainieren die "Harras Ladies" regelmäßig auf dem Bolzplatz. Valentina ist hier die Chefin, sie hat alles unter Kontrolle. Außerhalb des Bolzplatzes gehen ihr manchmal die Pferde durch. Wegen Schlägereien und Widerstands gegen die Staatsgewalt muss sie vier Wochen in den Jugendarrest. Suli bewundert ihre Freundin für deren Mut und Kraft, sorgt sich aber auch um ihre Zukunft.

Ann-Catherin Karg/Filmreporter.de