Epix
John Carpenter - Fürst der Dunkelheit

John Carpenter - Fürst der Dunkelheit

Originaltitel
Big John
Regie
Julien Dunand
Darsteller
Larry J. Franco, Keith Gordon, Debra Hill, Peter Jason, Nicolas Saada, Austin Stoker
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Dokumentarfilm
Land
Frankreich
Jahr
2006
Länge
75 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Auf den blutigen Spuren des Fürsten der Dunkelheit
Die befragten Zeitzeugen geizen nicht mit Komplimenten. Für den französischen Drehbuchautor Nicolas Saada erreicht John Carpenter die Radikalität der Bilder Andrej Tarkowskijs und Ingmar Bergmans. Schauspieler Austin Stoker, der mit seiner Rolle als Ethan Bishop in Carpenters "Assault - Anschlag bei Nacht" über Nacht bekannt wurde, vergleicht den Regisseur gar mit Orson Welles. Die Figur des Antihelden sei den beiden Regisseuren gemeinsam: der Held mit Schwächen und Ängsten erobert die Leinwand in Carpenters Horror-Visionen. Auch Ex-Ehefrau Adrienne Barbeau kommt zu Wort. Das Essentielle in seinen Filmen sei sein Bemühen, die Zuschauer fühlen zu lassen. Deswegen produzierte Carpenter auch keine sozialkritischen Filme. Doch der Kern seiner Werke ist an anderer Stelle zu suchen: Carpenters Figuren haben mit Inkarnationen des Bösens zu kämpfen. Und dieses Böse nimmt immer wieder grausige Gestalt an: der maskierte Mike Myers in "Halloween - Die Nacht des Grauens" ist zum Symbol des Schreckens geworden. John Carpenter blickt zurück, erzählt Anekdoten aus der Anfangszeit seiner Karriere.
Der französische Regisseur Julien Dunand schuf die spannende Dokumentation anlässlich des 60. Geburtstags von Horror-Guru John Carpenter. Für viele Kritiker steht der Name des Amerikaners für die Geburt des modernen Horror-Kinos. Mit Hilfe von Kollegen, Wegbegleitern, Kritikern und Freunden nähert sich der Franzose dem Phänomen. Carpenters Schaffen steht im Mittelpunkt, biografische Eckdaten werden erwähnt, jedoch nicht weiter vertieft. Die Auswahl der Gesprächspartner dürfte Fans des Grusel-Genres begeistern. So steuern Adrienne Barbeau und Austin Stoker, die auch privat mit Carpenter befreundet sind, lustige Anekdoten bei. Ausschnitte seiner Filme unterbrechen den bunten Bilderstrom der Dokumentation. Diese Abwechslung und die charakteristische Horror-Musik sorgen für kleine Gänsehaut-Momente. Trotzdem hätte man sich etwas mehr Dynamik gewünscht. Bei den fortwährenden Interviews macht auch Konzentration enthusiastischer Fans schlapp.
Anja Boromandi/Filmreporter.de
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John Carpenter - Fürst der Dunkelheit
2024