Movienet
Tage und Wolken

Tage und Wolken

Originaltitel
Giorni e nuvole
Alternativ
Elsa (Arbeitstitel)
Regie
Silvio Soldini
Darsteller
Silvia Gallerano, Lisa Galantini, Elsa Bossi, Marco Salotti, Fabio Fiori, Andrea Sivelli
Kinostart:
Deutschland, am 09.10.2008 bei Movienet Film
Kinostart:
Österreich, am 13.02.2009 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 03.04.2008 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Italien, Schweiz
Jahr
2007
Länge
115 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
3,0 (1 User)
Silvio Soldinis Szenen einer brüchigen Ehe
Dem gutsituierten Ehepaar Elsa (Margherita Buy) und Michele (Antonio Albanese) fehlt es an nichts. Michele hat eine eigene Firma, Elsa hat gerade ihren Doktortitel in Kunstgeschichte gemacht und die nächste größere Reise ist auch schon geplant. Einzig ihre erwachsene Tochter macht den beiden mit der Auswahl ihrer unsteten Lebenspartner zu schaffen. Doch dann verliert Michele ohne Vorwarnung seinen Job. Plötzlich steht das Ehepaar auf finanziell wackeligen Beinen. Während Elsa anfänglich von ihrer ungewohnten Hilflosigkeit wie betäubt ist, scheint ihr Mann das Ganze lockerer zu nehmen. Immer mehr wälzt er jedoch die Last seiner Arbeitslosigkeit auf Elsas Schultern ab. Sie ist es, die täglich Bewerber durch ihre Eigentumswohnung im Zentrum Genuas führt und sie kümmert sich um ausstehende Rechnungen. Derweil fällt Michele in eine immer größere Lethargie. Anstatt sich einen neuen Job zu suchen, verbringt er die Tage im Bett und starrt auf die Decke. Elsa muss neben ihrem Teilzeit-Job in einer Telefonzentrale einer weiteren Nebenbeschäftigung nachgehen. Die Beziehung zwischen der Eheleute wird auf eine harte Probe gestellt.
Ruhig und einfühlsam beschreibt der italienische Regisseur Silvio Soldini in "Tage und Wolken" den Zerfall einer anfangs gut gestellten Ehe. Arbeitslosigkeit, die darauf resultierende Lethargie, der Verlust von Freunden und der gesellschaftliche Abstieg sind einige Stationen, die der Regisseur beschreibt. Mit Hilfe einer detailgenauen Beschreibung, einer schlichten Erzählweise und dem nötigen Raum für die Entwicklung der Charaktere bringt er die Geschichte dem Publikum nahe. Allerdings ist es genau diese sanfte und bedächtig dahin fließende Handlung ohne Höhepunkte, die den Film langatmig machen. Grund dafür ist sicherlich auch das bedächtige Spiel der beiden Hauptdarsteller Antonio Albanese und Margherita Buy. Zwar spielen sie ihre Rollen glaubhaft und nachvollziehbar, ihre zurückgenommene darstellerische Leistung führt beim Betrachter jedoch zu Aufmerksamkeitsdefiziten. Ein weiteres Manko des Films sind die karge Handlung, den Großteil des Geschehens machen Beschreibungen aus. Und genau diese hängen über den Betrachter wie dunkle Wolken. So gleitet der Film immer öfter an den Rand der Erträglichkeit und entlockt dem Zuschauer dadurch jene Gefühle, welche wohl auch die Protagonisten spüren. Insofern traf Soldini zwar jene Stimmung, die der Film beabsichtigt, im Gegensatz zu seinem Meisterwerk "Brot und Tulpen" fehlt hier jedoch jegliche humoristische Grundstimmung. Das Drama hält den direkten Vergleich mit dem Werk aus dem Jahr 2000 nicht stand, in Italien reichte es dennoch für zwei David di Donatello-Preise.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Elsa (Margherita Buy) und Michele (Antonio Albanese) sind glücklich verheiratet, reisen viel und wohnen in einer Eigentumswohnung. Als Michele...
 
Galerie: Tage und Wolken
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2024