Wolfgang Ebert, defa-spektrum
Die Frau und der Fremde

Die Frau und der Fremde

Originaltitel
Die Frau und der Fremde
Regie
Rainer Simon
Darsteller
Peter Zimmermann, Katrin Waligura, Christine Schorn, Herbert Sand, Ulrich Mühe, Joachim Lätsch
Kinostart:
Deutschland, am 26.06.2008 bei defa-spektrum
Genre
Drama
Land
Deutsche Demokratische Republik
Jahr
1985
FSK
ab 12 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (1 User)
Preisgekröntes Heimkehrerdrama von Rainer Simon
Annas (Katrin Waligura) Mann Richard (Peter Zimmermann) kommt nach Ende des Ersten Weltkrieges in russischer Kriegsgefangenschaft. An seiner Stelle steht plötzlich Kamerad Karl (Joachim Lätsch) bei Anna vor der Tür. Während der Gefangenschaft hat er sich Eigenarten und Verhaltensweisen Richards angeeignet und übernimmt wie selbstverständlich dessen Platz. Die verunsicherte Anna lässt ihn gewähren. Doch dann kehrt auch Richard aus der Gefangenschaft zurück.
Der auf politische Linientreue festgelegte DEFA-Film feierte seine größten Erfolge immer dann, wenn er sich vermeintlich privaten Themen zuwandte ("Die Legende von Paul und Paula"). So erging es auch dem Heimkehrerdrama "Die Frau und der Fremde". 1985 wurde er auf der Berlinale als einziger DDR-Film überhaupt mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Die Kritik lobte die Schwarz-Weiß-Einschübe als Reminiszenzen an Filmklassiker wie "Im Westen nichts Neues" und mochten auch das sensible Spiel von Katrin Waligura. Die literarische Vorlage "Karl und Anna" von Leonhard Frank mit der nicht eben originellen Konstellation einer Frau zwischen zwei Männern wurde dem Drama zum Verhängnis. Wegen Unklarheiten ob der Rechte an der Erzählung, lief der Film nur kurze Zeit in den Kinos. Erst ab 2008 konnten die juristischen Hindernisse beseitigt und der Film erneut gezeigt werden.
André Weikard/Filmreporter.de
Wolfgang Ebert, defa-spektrum
Die Frau und der Fremde
2024