sperl+schott Filmproduktion
Szene aus "Die zweite Frau"

Die zweite Frau

Originaltitel
Die zweite Frau
Alternativ
Der Zierfisch
Regie
Hans Steinbichler
Darsteller
Ditte Schupp, Markus Böker, Nikolaus Paryla, Maia Morgenstern, Sven Pippig, Maria Popistasu
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2007
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Starke Mutter-Sohn-Beziehung mit Monica Bleibtreu
Erwin (Matthias Brandt) wohnt mit seiner Mutter (Monica Bleibtreu) abgeschieden auf dem Land. Gemeinsam mit ihrem Freund Karl betreiben sie eine heruntergekommene Tankstelle. Erwin ist über 40 und immer noch solo. Bisher gab es für ihn lediglich seine große Leidenschaft: die Fische und seine Mutter. Eines Tages beschließt er jedoch, nach Rumänien zu fahren und dort über eine Heiratsagentur eine Frau zu suchen. Anfangs bleibt die Suche erfolglos, nicht zuletzt treibt Erwin die Besitzerin der Agentur mit seiner konservativen Art in den Wahnsinn. Doch dann findet sich die scheinbar perfekte Frau, die junge Rumänin Irina Bobescu (Maria Popistasu). Mit dem klapprigen Bus treten die beiden die Heimreise an. Zuhause erwartet sie bereits Erwins allzu fürsorgliche Mutter. Diese kommt nur schwer mit der neuen Frau an Erwins Seite zurecht. Zumal diese neuen Schwung in die Bude bringt und ihr gesamtes bisheriges, gemächliches Leben gehörig durcheinanderwirbelt. Auch zwischen Erwin und Irina scheint es nicht recht zu funken, obwohl er sehr angetan von der zweiten Frau an seiner Seite ist. Als es endlich besser läuft, kommt nicht nur das Geheimnis von Erwins Mutter ans Tageslicht - auch Irina hält etwas im Verborgenen.
Hans Steinbichler wandert mit seiner Inszenierung von "Die zweite Frau" auf dem schmalen Grad zwischen Komödie und Tragödie. Er hält jedoch geschickt die Balance, so dass der Film nie in das Seichte, das Eklige oder das Dramatische abdriftet. Die Musik spielt eine wichtige Rolle. Rocko Schamonis Titelsong "Leben heißt sterben lernen" leitet den Film bereits zu Beginn in eine bestimmte Richtung. Dennoch hält die Handlung sämtliche Überraschungen bereit und die Spannung aufrecht. Steinbichler bleibt auch in diesem Film seinem Stil treu. Er zeigt nur das Notwendige, verwendet einen ellipsenartigen Erzählstil, eben das, was für die Figurenentwicklung und den Aufbau einer besonderen Atmosphäre notwendig ist. Zum Gelingen des Films tragen aber nicht nur die oftmals theatralisch inszenierten Szenen, die außergewöhnliche Kameraführung, die Musik und das Drehbuch bei. Mit den drei Hauptdarstellern steht und fällt der Film. Allen voran gelingt es Monica Bleibtreu ihrer Figur, die den 40-jährigen Sohn noch immer an sich klammert, nicht ins Klischeehafte abdriften zu lassen. Matthias Brandt spielt mit voller Hingabe und überzeugt vollends. Maria Popistasu kam für ihre Darstellung in die Auswahl der besten Darstellerinnen für den Förderpreis Deutscher Film auf dem Filmfest München 2008.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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