Alive
Das Haus am Eaton Place - Staffel 3 (Fernsehjuwelen)

Das Haus am Eaton Place

Originaltitel
Upstairs, Downstairs
Regie
Bill Bain, Simon Langton, Brian Parker
Darsteller
Barrie Cookson, Julia Sutton, James Woolley, Robert McBain, Anthony Dawes, Elma Soiron
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie
Land
Großbritannien
Jahr
1971
Länge
60 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Kluge, witzige Serie über Klassenunterschiede
"Das Haus am Eaton Place" (Originaltitel "Upstairs, Downstairs") prägt die Sehgewohnheiten einer ganzen Generation britischer Fernsehzuschauer. In Deutschland weniger erfolgreich, entwickelt sich die Serie in Großbritannien zu einem wichtigen Format für den Privatsender London Weekend Television. Das Konzept geht auf eine Idee der Schauspielerinnen Jean Marsh und Eileen Atkins zurück, die eine Comedy-Serie über zwei Dienstmädchen realisieren wollen.

Bald werden die witzigen Elemente zurückgenommen und das Konzept in ein Historiendrama umgeschrieben. Ganz kann die Serie ihre Herkunft jedoch nicht verleugnen: ihr fein dosierter Humor ist ein wichtiger Teil der Dynamik zwischen den Figuren. Die Geschichte von "Das Haus am Eaton Place" setzt 1903 ein. Parlamentsabgeordnete Richard Bellamy (David Langton) und seine Frau Marjorie (Rachel Gurney) bewohnen ein herrschaftliches Haus am Eaton Place 165. Im Untergeschoss verrichten die Dienstboten ihre Arbeit. Das neue Hausmädchen Sarah (Pauline Collins) versucht sich mit Hilfe von Rose (Jean Marsh) in ihrem Beruf zurechtzufinden.

Die fünf Staffeln der Serie umfassen die Zeit bis 1930 und zeigen Zustand und Wandel in der Interaktion zwischen Ober- und Unterschicht England des frühen 20. Jahrhunderts.
Bei der Produktion von "Das Haus am Eaton Place" wurde viel Wert auf historische Akkuratheit gelegt. Die Zeit um das Jahr 1903 wurde in vielen Details eingefangen. Das schlägt sich in Kostümen, Sprachen und sozialem Gefüge der Figuren nieder. Vor allem anderen ist die überzeugende Sozialstudie hervorragend gespielt. Auch die Drehbücher überzeugen mit ihrer ausgewogenen Mischung aus dramatischen und komischen Elementen. So entsteht ein dichtes Bild der englischen Gesellschaft in den Jahren um den Ersten Weltkrieg. Dabei kommt die Serie ohne den genretypischen Sozialkitsch aus.

"Das Haus am Eaton Place" behandelt fernab von Klischees auch Themen wie außereheliche Affären, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Anfang der 1970er immer noch gut für Skandale waren. Nicht zuletzt mit ihrer Wirkung auf Fernsehschaffende späterer Generationen hat sich die Serie ihre Relevanz bis heute bewahrt. Viele britische Fernsehserien machen noch heute Anspielungen auf "Das Haus am Eaton Place".
Michael Domke, Filmreporter.de
Alive
Das Haus am Eaton Place
2024