Sony Pictures
Rachels Hochzeit

Rachels Hochzeit

Originaltitel
Rachel Getting Married
Alternativ
Dancing with Shiva (Arbeitstitel)
Regie
Jonathan Demme
Darsteller
Quincy Tyler Bernstine, Annaleigh Ashford, Joe Toutebon, Dequina Moore, Andre B. Blake, Mel Jones
Kinostart:
Deutschland, am 02.04.2009 bei Sony Pictures
Kinostart:
Österreich, am 20.05.2009 bei Sony Pictures Filmverleih
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Zeitgemäßes Familien-Porträt von Jonathan Demme
Zur Hochzeit ihrer Schwester Rachel (Rosemarie DeWitt) kommt Kym (Anne Hathaway) in ihr Elternhaus zurück. Sie hat einen neunmonatigen Aufenthalt in einer Rehabilitations-Klinik hinter sich und ist geprägt von persönlichen Lebenskrisen, die auch von den Konflikten mit ihrer Familie ausgelöst wurden. Dazu hat sie ein Alkoholproblem und raucht permanent. Als die entfremdete und labile Tochter bei Familie Buchmann auftaucht, führt dies zu einer angespannten Atmosphäre. Die geladenen Gäste und Freunde wollen jedoch eine ausgelassene Hochzeitsfeier genießen. Das idyllische Wochenende mit Musik und Liebe wird durch Kyms ironische Bemerkungen und ihrem Hang zur Dramatik gestört.
Mit "Das Schweigen der Lämmer", "Philadelphia" und "Der Manchurian Kandidat" bewies Jonathan Demme sein Talent für mitreißende Dramen und gutgemachte Thriller. Dabei stehen der Protagonist und dessen Gefühle stets an erster Stelle. Insofern hat sich bei "Rachels Hochzeit" - vielfach als Sittenkomödie bezeichnet - nicht viel zu seinen vorhergehenden Werken verändert. Auch hier steht die Hauptfigur im Zentrum des Geschehens. Langsam enthüllt der Regisseur ihr dunkles Geheimnis, das augenscheinlich der Auslöser aller Probleme und Streitigkeiten ist. Mit dieser gemächlichen Entwicklung schützt er nicht den Zuschauer. Es wirkt, als wolle er seine Hauptfigur vor dem Zusammenbrechen bewahren. Anne Hathaway verkörpert Rachels Schwester Kym meisterlich, die gleichsam äußerst sensibel und zerbrechlich ist, wie zerstörerisch und gewalttätig. Sie macht es ihrem Publikum nicht einfach, sich mit ihr zu identifizieren. Ihre ständigen Ausrutscher und Provokationen, ihre Hochs und Tiefs erfordern viel Überwindung, mit ihr zu fühlen.

"Rachels Hochzeit" enthüllt seinen Regisseur aber noch an einem anderen Punkt: Die Musik. Diese spielt in der Komödie die zweite Hauptrolle. Thema ist die Hochzeitsvorbereitungen, da ist es natürlich, dass in einigen Ecken des Hauses und Gartens Musiker herumstehen, die ihre Stücke proben. Demme nutzte diese Songs als Quasi-Live-Begleitung vieler Einstellungen. Generell wählte er eine dokumentarartige Herangehensweise und verwendet meist Handkameras. Diese scheinen die Figuren bei ihren Handlungen unbemerkt zu beobachten. Tatsächlich war es so, dass manchmal eine Kamera lief, ohne dass sich Schauspieler und Musiker dessen bewusst waren. Obwohl als Komödie getarnt, ist "Rachels Hochzeit" nicht einfach zu verdauen. Dies gilt nicht nur für die Handlung. So kann man die beinahe 20-minütige Hochzeitsfeier bei aller Liebe zu schrillen Farben und hawaiianischer Musik durchaus als langatmig bezeichnen.
Barbara Mayr/Filmreporter.de
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