Alive
Malevil

Malevil

Originaltitel
Malevil
Alternativ
Malevil, Countdown der Neutronenbombe (Video-Titel)
Regie
Christian de Chalonge
Darsteller
Béatrice Houplain, Eduard Linkers, Reine Bartève, Michel Berto, Bernard Waver, André Cerf
Kinostart:
Deutschland, am 21.01.1982 bei Concorde Filmverleih
Genre
Drama
Land
Frankreich, BRD
Jahr
1980
FSK
ab 12 Jahren
Länge
119 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Düsterer und bedrückender Science-Fiction
In dem kleinen Dorf Malevil hat Bürgermeister Emmanuel Comte (Michel Serrault) gerade die wichtigsten Mitglieder der Gemeinschaft versammelt, um aktuelle Ereignisse zu besprechen. Der Alltag der Gemeinschaft gerät aus den Fugen, als eine gewaltige Bombe explodiert. Langsam beginnen sich die Überlebenden aufzurichten, um den Schaden zu begutachten und nach Überlebenden und Verletzten zu suchen. Die kleine Gemeinschaft versucht die wenigen verbliebenen vorhandenen Ressourcen sicherzustellen. Langsam beginnen sie, in der Einöde ein neues Leben aufzubauen. Ihre Bemühungen fruchten. Nach einiger Zeit wächst wieder Getreide und ein stiller Alltag etabliert sich. Von einem anderen Überlebenden geht eine neue Gefahr aus. Fulbert (Jean-Louis Trintignant) will die Herrschaft über die kleine Gemeinde an sich reißen.
Im Jahr 1972 veröffentlicht der französische Schriftsteller Robert Merle seinen Roman "Malevil". Dort entwirft er das Szenario eines Atomkrieges und des möglichen post-apokalyptischen Lebens. Regisseur Christian de Chalonge nimmt sich der Literaturvorlage an und inszeniert sie als abstrakter und wortkarger Überlebungskampf. Die stummen Bilder sind mit solcher Eindringlichkeit inszeniert, dass sie lange im Bewusstsein bleiben. Die Szenen in Emmanuels Keller direkt nach der Explosion sind besonders wirkungsvoll. Die Menschen, die ihre Kleider zerreißen, der sterbende Unbekannte mit schweren Verbrennungen oder Dorfnarr Momo, der nach seinem Hund sucht, bleiben mit ihrer stillen Kraft in der Erinnerung haften. Die großen Wissenslücken der Überlebenden, wirken anfangs spannend. Doch im weiteren Verlauf verhindern sie das Verständnis und so kehrt Langeweile ein. Dank seiner reichen Filmsprache gelingt es dem Regisseur, seine Botschaft von Gewalt, Verwüstung und Überleben dennoch dem Zuschauer verständlich zu machen.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Alive
Malevil
2024