Warner Bros.
True Blood - Die komplette 1. Staffel

True Blood

Originaltitel
True Blood
Regie
Michael Lehmann, Scott Winant, Daniel Minahan
Darsteller
Christopher Gartin, Stacie Rippy, Ed Quinn, Lara Pulver, Kanin J. Howell, John Hillard
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie, Fantasy
Land
USA
Jahr
2008
Länge
60 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Alan Ball gibt Vampiren ihren Biss zurück
In Alan Balls Fernseh-Serie "True Blood" sind Vampire Teil der Gesellschaft. Seit japanische Wissenschaftler synthetisches Blut hergestellt haben, leben die Geschöpfe der Nacht nicht länger im Verborgenen. Vampire sind allerdings nicht die einzigen Wesen, die in Balls Serien-Kosmos übernatürliche Fähigkeiten besitzen. In der kleinen Stadt Bon Temps in Louisiana lebt die junge Kellnerin Sookie Stackhouse (Anna Paquin), die von klein auf die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen kann.

Trotz der Vorteile dieser Gabe, stellt der unaufhörliche Gedankenstrom um sie herum für die junge Frau eine enorme Belastung dar. Umso erleichterter ist sie, als sie mit Vampir Bill Compton (Stephen Moyer) zum ersten Mal jemanden kennen lernt, dessen Gedanken sie nicht lesen kann. Schon bald verlieben sich die beiden ineinander. Durch die Beziehung macht sich Bill innerhalb der Vampir-Gemeinde Feinde. Auch Sookie gerät in Schwierigkeiten. Denn seit einiger Zeit treibt in Bon Temps ein Serienkiller sein Unwesen, der es offenbar auf Vampir-Sympathisanten abgesehen hat.
Spätestens seit der erfolgreichen Verfilmung von Stephenie Meyers "Twilight"-Reihe haben Romanzen zwischen attraktiven, gutmütigen Vampiren und ebenso attraktiven, schutzbedürftigen jungen Frauen Hochkonjunktur. Bis auf die Prämisse hat Alan Balls Fernseh-Serie "True Blood" allerdings kaum etwas gemein mit der blutleeren Kino-Konkurrenz. Während in Meyers lustfeindlicher Vampir-Saga Enthaltsamkeit an der Tages- und Nachtordnung ist, spielt Sexualität in nahezu jeder Folge der Horror-Serie eine wesentliche Rolle. Die Charaktere sind weitaus komplexer angelegt, als die von Robert Pattinson und Kristen Stewart gespielten Turteltäubchen und werden mit der Zeit zunehmend facettenreicher gezeichnet.

Was die Serie besonders aus dem Gros vergleichbarer Stoffe abhebt, ist Balls Umgang mit dem Vampir-Mythos. Der "Six Feet Under - Gestorben wird immer"-Erfinder portraitiert die Blutsauger als Minderheit, die angesichts zahlreicher Anfeindungen seitens der Menschen für mehr Akzeptanz kämpft. Damit wird der Vampir zur offensichtlichen Metapher für gesellschaftliche Randgruppen. Glücklicherweise nimmt Ball trotz seiner schwarzhumorigen Kritik an der Diskriminierung von Minderheiten den Vampir als Horrorwesen ernst. So sind die "True Blood"-Blutsauger Jäger und Gejagte zugleich, ebenso bedrohlich wie bedroht. Gerade aus diesen Dualismen bezieht die gelungene Serie einen wesentlichen Teil ihrer Faszination.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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