Turbine Medien
Die Ruhrgebietssaga

Super

Originaltitel
Super
Regie
Adolf Winkelmann
Darsteller
Otto Schnelling, Tyree Glenn, Hermann Lause, Gottfried John, Ulrich Wildgruber, Hannelore Hoger
Kinostart:
Deutschland, am 11.05.1984 bei Atlas Film
Genre
Science Fiction
Land
BRD
Jahr
1983
FSK
ab 16 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
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Adolf Winkelmanns trostlose Zukunftsvision
Deutschland in der fernen Zukunft. Das Land ist zu einer trostlosen Gegend verödet. Am Ende der Welt erbt die junge Inga (Renan Demirkan) eine Tankstelle. Sie würde aber am liebsten in die Südsee fliehen, wo der Himmel blau ist und Palmen wachsen. Als Ex-Freund Alex (Udo Lindenberg) mit seiner neue Flamme Ruth (Inga Humpe) an der Tankstelle auftaucht, sorgt der überraschende Besuch für großes Gefühlschaos. Die Polizisten Hilpert (Gottfried John) und Krause (Hermann Lause) ermitteln verdeckt. Ihnen ist zu Ohren gekommen, dass für viele die Tankstelle ein Ausgangspunkt für die Flucht aus Deutschland ist. Bald spitzt sich die Situation zu.
Mit seinem Spielfilmdebüt "Die Abfahrer" erregt Regisseur Adolf Winkelmann 1978 die Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum. Der Nachfolger "Jede Menge Kohle" (1981) macht ihn zu einer signifikanten Größe in der deutschen Filmlandschaft. Die cineastischen Milieu- und Charakterstudien aus dem Ruhrgebiet sind sein Markenzeichen. In seinem dritten Spielfilm "Super" (1984) traute er sich auf unbekanntes Terrain. Mit der Mischung zwischen Science-Fiktion und Liebesgeschichte inszeniert er den Fluchttraum vieler Menschen aus einer trostlosen Situation. Der Film schwächelt im Vergleich zu seinen ersten Produktionen. Die thematische Überlastung ist einer der Gründe für das ernüchternde Ergebnis. Im Film geht es "um fast alles, was die gesellschaftspolitische Diskussion gegenwärtig zu bieten hat: Ökologie und Frieden, Verkabelung, Überwachung und Aussteiger", schreibt Filmkritiker Raimund Gerz für epd Film im Juni 1984. Die charismatischen Chaoten aus "Die Abfahrer" und "Jede Menge Kohle" fehlen und sehr bald kehrt Langeweile ein. Rockmusiker Udo Lindenberg und Kollegin Inga Humpe übernehmen die Hauptrollen. Trotz der Besetzung überzeugt kommt der Film nicht an die Qualität anderer Winkelmanns-Filme heran.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024