Universal
My Name is Joe

Mein Name ist Joe

Originaltitel
My Name is Joe
Regie
Ken Loach
Darsteller
Bill Murdoch, Ann Marie Lafferty, Andy Townsley, Stewart Ennis, Elaine M. Ellis, Carol Pyper Rafferty
Kinostart:
Deutschland, am 07.01.1999 bei United International Pictures (UIP)
Genre
Drama
Land
Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland
Jahr
1998
FSK
ab 0 Jahren
Länge
105 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Tiefsinniges Sozialdrama von Ken Loach
Joe (Peter Mullan) will ein normales Leben führen und endlich wieder auf die Beine kommen. Der Alkoholiker ist jetzt seit zehn Monaten trocken. Im Rausch hatte er eine Saufkumpanin fast zu Tode geschlagen. Jetzt will er seine Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben anfangen. Menschen können sich ändern. Wenn Sie aber mit gegensätzlichen Extremen in kurzem Abstand konfrontiert werden, stellen sich ihnen viele Steine in den Weg. Auch Joe versucht, sich an sein neues Leben zu gewöhnen. Er trainiert eine Fußballmannschaft aus arbeitslosen Rabauken.

Als er die Sozialarbeiterin Sarah (Louise Goodall) trifft, sieht er sich mit ganz neuen Problemen konfrontiert. Die beiden kommen sich näher und Joe erzählt seiner neuen Liebe von seinem verpfuschten Leben. Die Vergangenheit wird wieder aufgerollt, obwohl er sie am liebsten begraben würde, er schämt sich seiner erneut. Mit Joe und Sarah prallen zwei sozial grundverschiedene Welten aufeinander. Joes Umgebung besteht aus Sozialhilfeempfängern, Drogenabhängigen und Kleinverbrechern. Sarah kümmert sich hingegen um Neugeborene, steht Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Für Joe ist das ein Balanceakt. Er muss seine kaputte Realität mit der heilen Welt Sarahs unter einen Hut bekommen. Der Alkoholiker hat so hart an sich gearbeitet. Ist sein Versuch sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen zum Scheitern verurteilt?
Ken Loach zeichnet in "My Name is Joe" ein trauriges und pessimistisches Bild der englischen Gesellschaft. Die auf der Strecke gebliebenen haben für ihn keine Hoffnung auf ein besseres Leben. Seine Szenarien sind ehrlich und brutal. Aus einer einfachen und alltäglichen Geschichte kreiert Loach einen packenden und dramatischen Spielfilm. So ehrlich und ungeschminkt stellen nur wenige Regisseure das Leben dar. Peter Mullan als Jedermann-Joe bietet eine hervorragende schauspielerische Leistung.
Peter Gaal, Filmreporter.de
2024