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Die dreibeinigen Herrscher - Staffel 1

Die dreibeinigen Herrscher

Originaltitel
The Tripods
Regie
Graham Theakston, Christopher Barry, Bob Blagden
Darsteller
Tim Brown, Eddie Caswell, Julian Battersby, Amber Bezer, Tom Catch, Alexandra Dane
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie, Science Fiction
Land
Großbritannien, Australien
Jahr
1984
FSK
ab 12 Jahren
Länge
25 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Außerirdische Invasoren versklaven die Menschheit
England im Jahre 2089: Außerirdische Invasoren haben die Erde unter ihre Kontrolle gebracht. Bei ihrer Ankunft vor über hundert Jahren zerstörten sie sämtliche Städte und brachten Millionen Menschen um. Die Zivilisation wurde auf den technologischen Stand des Mittelalters zurückgeworfen. Seitdem stolzieren dreibeinige Metallriesen durch die schöne neue Welt und überwachen jeden Schritt der Überlebenden. Um diese gefügig zu machen, wird jedem Jugendlichen mit Erreichen des 15. Lebensjahres ein goldenes Dreieck in die Kopfhaut implantiert. Nach der "Weihe" erlöschen alle kreativen und rebellischen Impulse und die Menschen werden zu willigen Verehrern der dreibeinigen Wesen. Auch dem jungen Will Parker (John Shackley) steht dieses Schicksal bevor. Als er dem mysteriösen Ozymandias (Roderick Horn) begegnet, eröffnet dieser ihm einen Ausweg. Der Fremde erzählt ihm von den Weißen Bergen. Dort sollen die Menschen noch frei sein und sich zum Widerstand formieren. Zusammen mit seinem Vetter Henry Parker (Jim Baker) ergreift Will die Flucht und macht sich auf die Suche nach dem legendären Ort.
Außerirdische Invasionen sind ein gängiges Motiv im Science-Fiction. "Die dreibeinigen Herrscher" ist sich des Erbes bewusst - so sind die außerirdischen Metallriesen als Hommage an ähnlich aussehenden Invasoren aus H.G. Wells' Roman "Der Krieg der Welten" konzipiert. Die Serie könnte glatt als Fortsetzung des Klassikers durchgehen, hätten die Aliens in Wells' Zukunftsvision den Sieg davon getragen. Von dieser düsteren Prämisse ausgehend, zeichnet die Serie das faszinierende Bild einer postapokalyptischen Gesellschaft. Von der ersten Episode an gelingt es den Machern mit einem ungewöhnlichen Mix aus mittelalterlichen Kulissen und hochentwickelten Maschinenwesen eine ganz eigene Atmosphäre zu kreieren, in die man als Zuschauer sofort hineingezogen wird. Im Verlauf der Episoden entwickelt sich die Mythologie konsequent weiter, zusammen mit den jugendlichen Protagonisten offenbart sich uns ein zunehmend komplexer werdender Kosmos.

Überzeugend in Szene gesetzt sind auch die bedrohlich wirkenden Maschinenwesen, die aufgrund von Budgetproblemen in manchen Folgen leider nur spärlich eingesetzt sind. Ärgerlich sind einige Episoden, die als Lückenfüller dienen und nur wenig zur Fortführung der Handlung beitragen. Das Gesamtbild der Serie wird dadurch etwas getrübt. Wie so oft in der spekulativen Phantastik überzeugt auch dieses Science-Fiction-Werk in erster Linie als sozialkritische Reflexion und mit seinen grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz. Einfachen Antworten verweigert sich die Serie erfreulicherweise: Zwar büßen die Menschen durch die Invasoren ihren freien Willen ein. Im Gegenzug gibt es seither auf der Erde jedoch keine Kriege mehr. Die Menschheit wird subtil versklavt, lebt aber dauerhaft in Frieden. Gerade diese Aspekte machen aus "Die dreibeinigen Herrscher" mehr als eine simple Geschichte von Gut gegen Böse. Bedauerlich ist, dass die Serie nach zwei Staffeln abgesetzt wurde. Basierend auf der Roman-Trilogie von John Christopher, hätte eine weitere Staffel den abschließenden dritten Band adaptieren können. So bleibt das Ende der gelungenen Serie leider offen.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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Die dreibeinigen Herrscher
2024