Sony Pictures
Please Give

Please Give

Originaltitel
Please Give
Regie
Nicole Holofcener
Darsteller
Elizabeth Berridge, Jason Mantzoukas, Sarah Vowell, Kathleen Doyle, Rebecca Budig, Timothy Doyle
Kinostart:
Deutschland, am 08.07.2010 bei Sony Pictures
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2010
FSK
ab 0 Jahren
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.please-give-film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Drama zu Widerspruch, Liebe und Aufopferung
Kate (Catherine Keener) und Alex (Oliver Platt) genießen ihr gut situiertes New Yorker Leben in vollen Zügen. Ihr überteuerter Möbelladen wirft genug Geld ab, dass sie sich in Manhattan eine schicke Eigentumswohnung leisten können. Sollte ihre 90-jährige Nachbarin Andra (Ann Morgan Guilbert) irgendwann das Zeitliche segnen, plant das Ehepaar auch deren Wohnung hinzuzukaufen, um ihr Besitz zu vergrößern. Andra ist zwar schwerhörig, aber noch ungemein vital, und sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Kate und Alex ihrerseits haben ein großzügiges Herz, und versuchen zu helfen, wo es nur geht. Dadurch wollen sie auch ihrer pubertierenden Tochter (Maddie Corman) den Materialismuswahn abgewöhnen. Doch die hat längst die Wirkung von Markenklamotten und angesagten Schnickschnack entdeckt. Um auch Andra etwas Gutes zu tun und ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, freunden sie sich mit der alten Dame und ihren beiden Enkelinnen Rebecca (Rebecca Hall) und Mary (Amanda Peet) an. Mit weitreichenden Folgen. Denn während sich Rebecca aufopferungsvoll um ihre Großmutter kümmert, geht Mary lieber eine Affäre mit Alex ein.
In Zeiten von Wirtschaftkrisen, Umweltkatastrophen und der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich, sollte man sich hin und wieder an die Grundwerte des Humanismus erinnern. Genau das versucht Nicole Holofceners Protagonistin in "Please Give". Einerseits gönnt sie sich luxuriöse Einrichtungsgegenstände und überteuerte Klamotten, andrerseits hat sie ein äußerst schlechtes Gewissen ob ihres Lebensstils. Die Regisseurin urteilt nicht offen über ihre Figuren, sie beobachtet diese lediglich und stattet sie mit zutiefst menschlichen Problemen aus. Mehr noch, Holofcener hat keine Scheu davor, philosophische Fragen aufzuwerfen, und deren Beantwortung dem Zuschauer zu überlassen.

Wie ein Damoklesschwert schwebt daher eine Frage über den gesamten Film: Sind wir gute oder schlechte Menschen, wenn wir unser Geld für Luxusartikel ausgeben, während vor unserer Haustüre die blanke Not herrscht? Je mehr Geld Holofceners Protagonistin anhäuft, desto mehr versucht sie sich in sozialen Fragen zu engagieren. Und genau da setzt der spitze Humor des Films ein. Es sind die leisen Töne, die diesen Film zu einem Kunstwerk machen. Leise und humorvoll weist er auf die Situation, in der sich unsere Gesellschaft befindet. Einen erhobenen Zeigefinger oder platte Szenen gibt es nicht. Auch versucht die Regisseurin nicht, den Zuschauer in eine Richtung zu weisen. Ihr Ensemble ist perfekt aufeinander abgestimmt. Allen voran weiß Indie-Königin Catherine Keener genau, was sie tun muss, um den richtigen Ton zu treffen. Fazit: Mit Sicherheit ist "Please Give" einer der überzeugenden Filme des Jahres 2010.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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