Koch Media
Gefährten des Todes

Gefährten des Todes

Originaltitel
The Deadly Companions
Alternativ
Sam Peckinpahs Gefährten des Todes
Regie
Sam Peckinpah
Darsteller
Robert Sheldon, Buck Sharpe, Riley Hill, Chuck Hayward, Big John Hamilton, Hank Gobble
Kinostart:
Deutschland, am 10.07.1962 bei Warner Bros. Pictures
Genre
Western
Land
USA
Jahr
1961
FSK
ab 12 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Gelungenes Kinodebüt eines Hollywood-Outlaws
Der ehemalige Kavallerist Yellowleg (Brian Keith) ist seit Jahren auf der Suche nach einem Mann, der ihn auf dem Schlachtfeld einst bei lebendigem Leibe skalpieren wollte. Als er ihn endlich ausfindig macht, beendet ein tragischer Unfall seine Jagd. Aus Versehen tötet er den Sohn von Barsängerin Kit (Maureen O'Hara). Die trauernde Mutter möchte ihr Kid auf dem Friedhof beerdigen, auf dem auch sein Vater begraben ist. Von Schuldgefühlen geplagt, begleitet Yellowleg die Frau auf dem gefährlichen Weg über das Apachen-Gebiet. Das Ziel, seinen Rachedurst zu stillen, behält er dabei im Visier. Doch nun kommen Yellowleg die Gefühle zu Kit in die Quere. Er muss sich zwischen der Frau und seinem unbändigen Verlangen nach Rache entscheiden.
Gleich bei seinem ersten Kinofilmbekam Regisseur Sam Peckinpah den Unwillen seines Produzenten zu spüren. Unzufrieden mit dem Drehbuch, wollte der Regisseur einige Änderungen vornehmen. Doch Charles B. Fitzsimons verbat sich jegliche Eingriffe und legte die Vorschläge Peckinpahs ad acta. "Da hab' ich schon was über Produzenten gelernt", so Peckinpah, der in späteren Jahren noch öfter in Konflikt mit den Studios geraten sollte. Nach Fertigstellung von "Gefährten des Todes" ging das Gerangel um die endgültige Version des Western weiter. Peckinpah erledigte den Schnitt seines Debüts selbst, musste aber akzeptieren, dass Fitzsimons wesentliche Änderungen daran vornahm.

Trotz einiger Schwächen im Drehbuch ist Peckinpah ein beachtliches Debüt gelungen. Neben der hervorragenden Kameraführung von William H. Clothier ("Der Mann, der Liberty Valance erschoß") enthält der Film einige durchaus einprägsame Szenen. Motivisch und thematisch weist "Gefährten des Todes" auf Peckinpahs spätere Filme hin. Es finden sich Motive, wie die Auseinandersetzung des Helden mit seiner eigenen Schuld, der psychopathisch angehauchte Gegenspieler oder religiöse Heuchelei. Bereits mit seinem Erstling setzt sich Peckinpah über die Konventionen des Westerngenres hinweg, indem er dessen Ikonografie hinterfragt. Die Gewalt ist das beherrschende Moment. Sie kennzeichnet nicht nur die Handlungsweise des Gegenspielers, sondern charakterisiert auch den Helden sowie große Teile der Gesellschaft. Wie in seinen Klassikern "Sacramento" (1962) und "The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz" (1969) zeigt auch "Gefährten des Todes" im Ansatz eine Welt ohne moralische Grundfeste.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Koch Media
Gefährten des Todes
2024