Zorro Filmverleih
Snowman's Land

Snowman's Land

Originaltitel
Snowman's Land
Regie
Tomasz Thomson
Darsteller
Anton Weber, Andreas Windhuis, Detlef Bothe, Luc Feit, Waléra Kanischtscheff, Eva-Katrin Hermann
Kinostart:
Deutschland, am 30.09.2010 bei Zorro Film
Genre
Komödie, Krimi
Land
Deutschland
Jahr
2010
FSK
ab 16 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.snowmansland-film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Schwarzhumorige Komödie mit Ecken und Kanten
Walter (Jürgen Rißmann) hat seinen letzten Job so richtig vermasselt. Man könnte ihn nun verteidigen und sagen, er ist ja auch nur ein Mensch. Man kann schließlich nicht immer Hundert Prozent geben. Walter ist aber Auftragskiller. Zudem hat er den Falschen um die Ecke gebracht. In seinem Job darf man sich einen solchen Fehler einfach nicht erlauben. Daher will er sich eine Auszeit nehmen, in Urlaub fahren und mal richtig entspannen.

Tatsächlich fährt er in die Berge. Allerdings nicht, um sich zu entspannen, sondern um für den ehemaligen Unterweltboss Berger (Reiner Schöne) einen Job zu erledigen. Auf dem Weg trifft er einen alten Bekannten. Micky (Thomas Wodianka) wurde ebenfalls zu Hilfe gerufen. Was genau das Duo in den verschneiten Bergen im Osten machen soll, wissen sie allerdings beide nicht. Bis Berger auftaucht, kümmert sich seine Freundin Sibylle (Eva-Katrin Hermann) um die beiden Männer. Doch dann kommt es zu einem tragischen Unfall, Berger erscheint mit einem russischen Handlanger und seltsame Nachbarn wollen die Störenfriede schnellstmöglich verjagen. Für Walter und Micky endet die Tour anders als geplant.
Wie vom deutschen Verleih angepriesen, ist "Snowman's Land" tatsächlich ein ungewöhnliches Regiedebüt. Tomasz Thomsons Erzählweise ist lakonisch und verlangsamt, die Bilder atmosphärisch dicht, die Stimmung ähnelt eher einer schwarzhumorigen nordischen Komödie. Die Hauptdarsteller wirken oft etwas hölzern, das ist jedoch durchaus so gewollt und fügt sich wunderbar in die skurrile Story ein. Ein Erstlingswerk hat fast immer auch seine Schwächen. In diesem Fall war das Drehbuch sicherlich nicht allzu dick. Die wenigen Dialoge, Monologe und Einzeiler sprechen für die karge Geschichte. Zwar tragen sie exzellent zu jener speziellen Atmosphäre bei, die sich in der Einsamkeit der verschneiten Berge entwickeln soll, allerdings verlangsamt sich dadurch auch die Handlung.

Lange Zeit weiß man gar nicht, was eigentlich gerade auf der Leinwand abgeht. Man fragt sich teilweise, was man da sieht, denn der Regisseur verweigert standhaft Hintergrund- oder Zusatzinformation zu seinen Charakteren oder der Geschichte zu geben. Das ist ein Kunstgriff, denn das Publikum muss mit dem arbeiten, was sich vor seinen Augen abspielt. Dies führt letzten Endes auch dazu, dass man die durchaus unsympathisch auftretenden Charaktere einfach gern haben muss. Man fiebert mit ihnen mit, obwohl sie verlumpt und ungewaschen sind und obendrein töten. "Snowman's Land" ist also wirklich ein untypisch deutscher Film, mit untypischen Charakteren und einer untypischen Geschichte. Wem das gefällt und wer bereit ist, sich darauf einzulassen, dem offenbart sich eine wunderbare schwarzhumorige Komödie mit einigen Ecken, Kanten und Spitzen.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Videoclip: Snowman's Land
Walter (Jürgen Rißmann) hat seinen letzten Job so richtig vermasselt. Man könnte ihn nun verteidigen und sagen, er ist ja auch nur ein Mensch. Man...
 
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