Salzgeber & Co. Medien
Shit Year

Shit Year

Originaltitel
Shit Year
Regie
Cam Archer
Darsteller
David Zellner, Melora Walters, London Vale, Kavita Rao, Theresa Randle, Anna Moore
Kinostart:
Deutschland, am 11.08.2011 bei Salzgeber & Co. Medien
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2010
FSK
ab 12 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Von einer schillernden Karriere ins kalte Nichts
Eine alternde Hollywood-Diva (Ellen Barkin) beendet ihre Karriere. Die Spielzeit ihres letzten Theaterstückes neigt sich dem Ende zu. Ein letztes Mal tritt sie für ein Fernsehinterview in die Öffentlichkeit. Dann wagt sie den Schritt und zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück.

In ihrem Haus in den Bergen wird Colleen West von ihren Gefühlen schnell eingeholt. Die totale Einsamkeit ist fast nicht zu ertragen. Die Erinnerung an ihre letzte Affäre mit dem jungen Schauspieler Harvey (Luke Grimes) sind stets präsent. Ihre Tage verbringt sie schlafend oder mit ausgedehnten Spaziergängen durch den Wald, bei denen sie allerdings zu oft auf eine aufdringliche Nachbarin trifft.
Ellen Barkin in dieser Rolle des alternden Stars zu sehen, der sich nach früheren Zeiten zurücksehnt, überrascht nur in der ersten Sekunde. Die Zuschauer kennen Barkin als starke Frau in Filmen der späten 1980er Jahre wie "Der große Leichtsinn" oder "Switch - Die Frau im Manne" hat sie ihr Können eindrucksvoll gezeigt. In den letzten Jahren trat sie mit Ausnahme von "Ocean's 13" in kleineren Independentproduktionen auf und spielte am Broadway. Mit diesem realen Hintergrund gelingt es ihr perfekt, der fiktionalen Figur eine tiefe Wahrhaftigkeit zu verleihen. Schon lange haben wir Ellen Barkin nicht mehr so cool und gleichzeitig so verletzlich erlebt.

Cam Archer verzichtet auch bei seinem zweiten Spielfilm auf eine lineare Handlung. Es ist schwer zu unterscheiden, ob es sich bei einer Szene um Realität, Erinnerung oder Traum handelt. Die überwiegend schwarz/weiß gehaltenen Bilder sind ganz auf ihre optische Wirkung hin inszeniert. Archer konzentriert sich auf das Spiel von Hell und Dunkel, von Licht und Schatten. Wie die Figuren auftreten, erinnert eher ans Theater als an Film. Wie Traumbilder sind auch die Filmbilder nicht greifbar, entfalten aber eine große Kraft. Sie bleiben vage, wenn es darum geht, ihre Bedeutung im filmischen Kontext zu finden.

Die Handlung hat wenig mit dem Thema des Films zu tun. Sie dient als Mittel zum Zweck. Es kommt Archer auf seine Bilder an, mit ihnen erzeigt er beim Zuschauer eine magische Stimmung. Zusammen mit der Protagonistin wird der Zuschauer auf eine emotionale Reise geschickt und verliert schnell jegliche Orientierung über das Hier und Jetzt.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Videoclip: Shit Year
Colleen West (Ellen Barkin) hat ihre Karriere beendet. Nun steht sie vor einem Nichts, das sich Leben nennt. Bei einsamen Spaziergängen hängt sie...
 
Galerie: Shit Year
Die Bilder, mit denen Regisseur Cam Archer Ellen Barkin in Szene setzt, sind magisch. Komplett in schwarz/weiß gedreht, spielt er beständig mit...
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Shit Year
2024