Movienet Film
Die Hummel

Die Hummel

Originaltitel
Die Hummel
Regie
Sebastian Stern
Darsteller
Gerhard Wittmann, Jürgen Tonkel, Steffi Reinsperger, Michael Kranz, Christian Hoening, Manni Gläser
Kinostart:
Deutschland, am 26.08.2010 bei Movienet Film
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2010
FSK
ab 0 Jahren
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Komödie des Scheiterns über Mitläufer
Pit Handlos (Jürgen Tonkel) war über Jahre ein gut bezahlter Ingenieur, er war verheiratet und hatte einen wohlgeratenen Sohn. Doch die Zeiten haben sich geändert. Nachdem er seinen Job verloren und seine Frau sich von ihm getrennt hat, wurde er Vertreter für Kosmetikprodukte. Auf Werbeveranstaltungen schmeißt er mit platten Werbeparolen um sich, präsentiert seinen luxuriösen Geländewagen und protzt mit einer Eigentumswohnung. Die Realität sieht anders aus: Pit hat große Schulden. In seiner Verzweiflung wendet er sich nun an ehemalige Schulfreundinnen, in der Hoffnung, ihnen etwas verkaufen zu können. Doch diese reagieren mit Ablehnung und offener Abneigung. Als Pit seine Wohnung verliert, quartiert er sich kurzerhand bei seinem Sohn Flo (Michael Kranz) ein. Dessen Freundin hat allerdings ein Problem mit dem neuen Untermieter, denn ihre Gothic-Lebenseinstellung passt so gar nicht zur Haltung des Schwiegervaters in spe. Pit startet einen letzten Versuch und wendet sich an seine ehemalige Jugendliebe Christiane (Inka Friedrich). Doch auch sie verweigert jede Hilfe. Schafft Pit den Absprung?
Aufgrund ihrer körperlichen Ausstattung können Hummeln eigentlich gar nicht fliegen. Das Gute ist nur, dass sie das nicht wissen und daher trotzdem fliegen. Diese wissenschaftliche Erkenntnis wendet der Absolvent der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) Sebastian Stern auf seine Figuren an. Jürgen Tonkel spielt eine solche Hummel, einen Mitläufer, der unter der glänzenden Oberfläche allerhand Schmutz und Verletzungen zu verstecken versucht. Lange Zeit merkt er dies selbst gar nicht. Als er die Logik seines Lebens endlich begreift, ist es beinahe zu spät. Treffend formuliert der Regisseur auf dem Filmfest München 2010, wo "Die Hummel" seine Premiere feiert, sein Film sei eine 'Komödie des Scheiterns'. Tatsächlich stehen seine Protagonisten am Abgrund. Mit sanftem, lakonischem Humor gelingt es ihm allerdings, den Abgrund nicht als Hoffnungslosigkeit darzustellen. Wie die meisten Menschen können auch die Figuren im Film nicht aus ihrer Haut, weshalb die Komik aus der Ernsthaftigkeit ihres Handelns entsteht. Stern nimmt seine Figuren ernst, er wird ihnen gerecht, und das tut diesem Film gut.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Videoclip: Die Hummel
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