Movienet
Cirkus Columbia

Cirkus Columbia

Originaltitel
Cirkus Columbia
Regie
Danis Tanović
Darsteller
Slaven Knezovic, Izudin Bajrovic, Sead Bejtovic, Jasna Beri, Vesna Masic, Miro Barnjak
Kinostart:
Deutschland, am 20.10.2011 bei Movienet Film
Kinostart:
Schweiz, am 16.06.2011 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Bosnien & Herzegowina, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Slowenien, Belgien
Jahr
2010
FSK
ab 12 Jahren
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Geschichte einer Kleinstadt in Bosnien-Herzegowina
Nach über 20 Jahren im Ausland kehrt Divko Buntić (Miki Manojlovic) in seine Heimatstadt in Bosnien-Herzegowina zurück. Mit sich hat er seine neue Freundin Azra (Jelena Stupljanin) gebracht, die er heiraten möchte. Doch zuvor muss er sich von seiner Frau Lucija (Mira Furlan) scheiden lassen.

Seine Heimat befindet sich im politischen Umbruch, nach jahrzehntelanger kommunistischer Regierung soll eine neue demokratische Regierung das Land in eine bessere Zukunft führen. Weil er aus dem Westen genug Geld mitgebracht hat, kann Divko die Polizei bestechen und seine Frau und seinen Sohn Martin (Boris Ler) aus seinem Haus vertreiben lassen, in dem er nun wieder wohnen möchte. Eines Tages verschwindet sein Kater Bonny, der ihm immer Glück gebracht hat. Divkos schöner neuer Lebensentwurf bricht auseinander. Bei den Verstrickungen, die sich aus dem Chaos ergeben, bemerkt zunächst kaum jemand, dass ein Krieg kurz bevorsteht.
Regisseur Danis Tanovic lebt in Bosnien, als der Krieg ausbricht. Danach kann er sich lange Zeit nicht erinnern, wie es vor dem Krieg war. Erst Ivica Djikics Roman "Cirkus Columbia" bringt die Erinnerung an diese Zeit zurück, obwohl Tanovic selbst ganz andere Erlebnisse hatte, als im Roman beschrieben.

Der Bosnienkrieg ist ein wiederkehrendes Thema in seinem filmischen Werk. Sein mehrfach ausgezeichneter erster Spielfilm "No Man's Land" (Oscar, Cannes, César, Europäischer Filmpreis, Golden Globe) thematisiert ebenfalls den Konflikt, "Triage" spielt nach dem Krieg, "Cirkus Columbia" unmittelbar vor dessen Ausbruch. Die Figuren im Film sind so sehr mit ihren Problemen beschäftigt, dass sie die brisante politische Lage in ihrem Land kaum noch wahrnehmen und die drohende Gefahr erst spät erkennen.

Die Abkehr von der Wirklichkeit findet sich auch in der Inszenierung von "Cirkus Columbia" wieder. Tanovic blickt auf die Welt mit einer Unbeschwertheit, wie man sie aus den Filmen Emir Kusturicas kennt. Der drohende Krieg ist in seinen Bilden keinesfalls angelegt, im Gegenteil: sie erstrahlen in leuchtend hellen Farben. Auch ist "Cirkus Columbia" kein düsteres Drama, das einen Abgesang auf Krieg, Tod und Zerstörung anstimmt, sondern eine heitere, allenfalls tragikomische Liebeserklärung an das Leben und die Fähigkeit des Menschen, sich auch von den schrecklichsten Ereignissen nicht unterkriegen zu lassen.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Videoclip: Cirkus Columbia
 
Galerie: Cirkus Columbia
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