Warner Bros.
Shameless

Shameless

Originaltitel
Shameless
Regie
Mark Mylod, Christopher Chulack, John Wells
Darsteller
Blake Alexander Johnson, Brennan Kane Johnson, William H. Macy, Emmy Rossum, Ethan Cutkosky, Shanola Hampton
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie
Land
USA
Jahr
2010
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Witzige Serie über Sex und familiären Zusammenhalt
Was ist wichtiger: Für seine sechs Kinder da zu sein, oder dem Alkohol zu frönen? Für Frank Gallagher (William H. Macy) ist die Antwort auf die Frage ziemlich einfach. Jedoch fällt sie nicht so aus, wie man es von einem verantwortungsbewussten Vater erwarten würde. Frank ist ein arbeitsscheuer saufender und Zigaretten rauchender Taugenichts, den man als Sozialschmarotzer bezeichnen muss. Da er das Geld von der Sozialhilfe für seine Süchte aufbraucht, liegt es an seiner ältesten Tochter Fiona (Emmy Rossum) dafür zu sorgen, dass alle Kinder ihr bestmögliches tut, damit die siebenköpfige Familie finanziell trotzdem einigermaßen über die Runden kommt.

Oft ist das Geld so knapp, dass sogar der Strom wegen nicht bezahlter Rechnungen abgestellt wird, oder die Kinder etwas aus dem Supermarkt mitgehen lassen, um etwas zu Essen auf dem Tisch zu haben. Dass es dabei immer wieder zu Konflikten kommt - auch weil sich Frank von niemandem etwas vorschreiben lässt, ist mehr als verständlich. Dennoch gelingt es der siebenköpfigen Truppe meistens ein glückliches Leben zu führen, weil sich die Kinder auch in den verzwicktesten Situationen zur Seite stehen.
Die seit 2010 produzierte Serie "Shameless" beruht auf der gleichnamigen britischen Fernsehproduktion "Shameless" aus dem Jahr 2004. Im Zentrum steht ein saufender Familienvater, der sich auf seiner Sozialhilfe ausruht. Es bleibt an seiner ältesten Tochter hängen, das Leben der siebenköpfigen Familie zu organisieren. Der von William H. Macy verkörperte Protagonist dient nur als Steigbügelhalter für allerhand Komplikationen, die sich aus seiner asozialen Grundhaltung ergeben. Die Geschichten sind realistisch geschildert - mal lustiger, mal trauriger. Vor allem ist es für den Zuschauer berührend zu beobachten, wie die Kinder trotz aller Widrigkeiten zusammenhalten, zu denen auch Beleidigungen wie: "Ich ficke Fiona nur mit doppeltem Gummi, denn Assi-Bräute treiben nicht ab" gehören. Die jungen Charaktere sind es auch, die den Reiz von "Shameless" ausmachen. Während Macys Rolle auf den herzlichen Säufer reduziert wird und sich dementsprechend im Laufe der Serie nur wenig verändert, gibt es beim Nachwuchs immer wieder Entwicklungen, die der Zuschauer gebannt verfolgt.

Neben dem familiären Zusammenhalt, spielt in" Shameless" auch das Thema Sex eine große Rolle, das dem Serien-Titel entsprechend sehr direkt angegangen wird [Shameless heißt Schamlos]. Während in deutschen Haushalten über Sexualität oft nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird, diskutiert man darüber in "Shameless" offen. Dabei werden ohne inhaltliche Überfrachtung gleich drei Themen immer wieder angesprochen: So als eines der Kinder merkt, dass er schwul ist. Zum anderen das Geschwister, das erste sexuelle Erfahrungen sammelt und als drittes die junge Erwachsene, die sich nicht entscheiden kann, ob sie eine längerfristige Beziehung eingehen möchte. Die sehr direkt angesprochenen Themen werden auch formal gestützt. So setzt die Kameraführung auf viele Nahaufnahmen der Kinder. Außerdem ist pro Episode mindestens einer der Kinderdarsteller - Justin Chatwin, Shanola Hampton, Jeremy Allen White und Emmy Rossum nackt zu sehen. Rossum - die bereits erste Erfolge in Filmen wie "Mystic River" feierte - ist bereits in der dritten Folge zu sehen, was vor allem männliche Fans schätzen werden. Ob so viel Nacktheit ist in einer Fernsehserie notwendig ist, die qualitativ überzeugt und durchweg unterhält, müssen sei dahingestellt.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
Warner Bros.
Shameless
2024