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Liberace - Zu viel des Guten ist wundervoll

Liberace - Zu viel des Guten ist wundervoll

Originaltitel
Behind the Candelabra
Alternativ
Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll
Regie
Steven Soderbergh
Darsteller
Kelli Erdmann, Kristin Lindquist, Rachael Markarian, Paul McDade, Scot Michael, Casey Monnie
Kinostart:
Deutschland, am 03.10.2013 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart:
Österreich, am 18.10.2013 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 10.10.2013 bei DCM
Genre
TV-Film, Biographie
Land
USA
Jahr
2013
FSK
ab 12 Jahren
Länge
118 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://liberace-derfilm.de
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brillant  10|
4,0 (1 User)
Steven Soderbergh verfilmt Liberaces Leben
Mit "Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll" nehmen sich Regisseur Steven Soderbergh und Drehbuchautor Richard LaGravenese der Lebensgeschichte eines der schillerndsten Figuren der Unterhaltungsbranche an. Klaviervirtuose Liberace (Michael Douglas) erobert in den 1950er Jahren Las Vegas im Sturm.

Soderbergh und LaGravanese konzentrieren sich jedoch weniger auf die Glamourseite des Glitter Man, wie der Musiker wegen seiner schrillen Kostüme genannt wird. Vielmehr entwerfen sie ein Kammerspiel, in dem sie die Beziehung Liberaces zu Scott Thorson (Matt Damon) in den Vordergrund rücken. Als der Pianist dem 16 Jahre alten Teenager begegnet, scheint dieser nur eine von vielen Liebschaften des Klaviervirtuosen zu werden. Zwischen den beiden entwickelt sich jedoch eine ernste, sechs Jahre andauernde Beziehung mit vielen Höhen und Tiefen.
"Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll" soll sein letzter Film werden, danach will sich Steven Soderbergh als Kinoregisseur endgültig zurückziehen und sich anderen Künsten widmen. Ein Buch wolle er schreiben, sagt er in Interviews, sich eventuell dem Theater widmen, fotografieren und malen. So einiges möchte Soderbergh also tun, nur nicht wieder im Auftrag von Produktionsfirmen einen Kinofilm inszenieren.

Der Regisseur hat immer wieder seine Enttäuschung über die Arbeitsbedingungen in der Filmindustrie Hollywoodscher Prägung zum Ausdruck gebracht - und dies auch mit Zahlen und Fakten untermauert. Im Rahmen des San Francisco Film Festivals rechnete er zum Beispiel vor, dass ein Film mit einem Budget von zehn Millionen US-Dollar nach einem komplexen und aufwendigen Prozess aus Produktionskosten, Vermarktung und Vertrieb mindestens 140 Millionen Euro einspielen müsse, um keine Verluste zu machen. Zwar habe der Output der Independent-Nische im Vergleich zu 2003 zugelegt, dennoch hätten die großen Studios ihren Marktanteil in diesem Zeitraum von 69 bis 79 Prozent steigern können. Sie würden zwar weniger Filme drehen, die dafür aber umso mehr Geld einspielen müssten.

Soderberghs Frust resultiert aus der Sorge, dass durch den immer größer werdenden Renditezwang jeder Anflug von künstlerischer Kreativität von den Produzenten unterbunden wird. 'Ich war in Meetings, in denen ich spürte, dass mir die Dinge entglitten, in denen ich spürte, dass meine Ideen zu bedrohlich oder zu seltsam waren', so Soderbergh in der besagten Rede. 'Ich merkte: Es wird nichts, ich schaffe es nicht, sie davon zu überzeugen, es so zu machen, wie ich es für richtig halte.'

"Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll" ist wohl der letzte Tropfen, der das Fass hat überlaufen lässt. Soderbergh beginnt die Arbeit an dem Biopic als Kinoproduktion - bis die Produzenten abspringen und er sich ans Fernsehen wenden muss. Im amerikanischen Pay-TV-Sender HBO findet er schließlich einen neuen Geldgeber. So kommt es zu dem nicht gerade alltäglichen Fall, dass ein Fernsehfilm nicht nur im Wettbewerb des Cannes-Festivals läuft, sondern zudem weltweit in den Kinos verwertet wird.

So gesehen hätte es "Liberace" ohne die Unterstützung des Fernsehens nicht den Weg auf die Leinwand geschafft. Dabei reichen die Ursprünge des Projekts bis ins Jahr 2000 zurück, am Set von "Traffic - Macht des Kartells". Damals fragt Soderbergh seinen Hauptdarsteller Michael Douglas, ob er sich vorstellen könne, eines Tages den Klaviervirtuosen Liberace zu verkörpern. Der denkt zunächst an einen Scherz, muss sich aber eines Besseren belehren lassen. Aus der 'Eingebung aus heiterem Himmel', so Soderbergh, ist tatsächlich ein Film entstanden - und aus dem lachenden Michael Douglas ein Schauspieler, der laut vielen Kritikermeinungen eine der stärksten Rollen seiner Karriere spielt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Mit "Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll" inszeniert Steven Soderbergh das Leben des Klaviervirtuosen Liberace (Michael Douglas). Im Zentrum...
 
"Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll" soll der letzte Film Steven Soderberghs sein, den man im Kino sehen kann. Der Regisseur kündigte an,...
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Liberace - Zu viel des Guten ist wundervoll
2024