20th Century Fox
Martha Marcy May Marlene

Martha Marcy May Marlene

Originaltitel
Martha Marcy May Marlene
Regie
Sean Durkin
Darsteller
Diana Masi, Michael Chmiel, Gregg Burton, Tobias Segal, Louisa Braden Johnson, Lauren Molina
Kinostart:
Deutschland, am 12.04.2012 bei 20th Century
Kinostart:
Österreich, bei 20th Century Österreich (Centfox Film)
Kinostart:
Schweiz, bei Fox-Warner
Genre
Thriller
Land
USA
Jahr
2011
FSK
ab 16 Jahren
Länge
102 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Verstörendes Drama über eine traumatisierte Frau
Als Martha (Elizabeth Olsen) sich nach längerer Zeit bei ihrer älteren Schwester Lucy (Sarah Paulson) meldet, ist nichts, wie es einst war. Die junge Frau hat sich einer sektenähnlichen Gemeinschaft angeschlossen und seitdem den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen. Nachdem sie es beim Anführer Patrick (John Hawkes) und dessen Gefolgschaft nicht mehr aushält, flieht sie und zieht mit Lucy und dessen Mann Ted (Hugh Dancy) in deren abgelegenem Ferienhaus ein.

Offensichtlich ist Martha total verstört, die Ereignisse in der Sekte haben tiefe seelische Wunden geschlagen. Lucy versucht, das Vertrauen ihrer traumatisierten Schwester zu gewinnen, kann aber nicht zu ihr durchdringen. Derweil erinnert sich Martha daran, wie sie unter dem Namen Marcy May zu einem Teil von Patricks Gemeinschaft wurde und nach der anfänglichen Idylle Grauenhaftes erlebte.
"Martha Marcy May Marlene" - Ohne Komma, ohne Punkt. Bereits der Titel deutet die fragmentierte Persönlichkeit der von Elizabeth Olsen gespielten Titelheldin an. In seinem Spielfilmdebüt zeichnet Sean Durkin das unbequeme Portrait einer traumatisierten, jungen Frau, die aufgrund der zermürbenden Erlebnisse in einer sektenartigen Gemeinschaft mit ihrer eigenen Identität hadert. Der Regisseur macht es weder uns, noch seiner Protagonistin einfach. Ein Heilungsprozess findet nicht statt. Durkin rekonstruiert die Ereignisse lediglich aus Sicht seiner Protagonistin, ohne dass diese sich jemandem anvertraut, der die erschreckenden Geschehnisse kommentieren und damit für uns Zuschauer erträglicher machen könnte. Wir werden mit dem Gesehenen ebenso allein gelassen wie Martha.

Auch die inszenatorische Ebene des Dramas unterstreicht Marthas Unfähigkeit, Klarheit in ihrem Kopf zu schaffen und wieder zu sich selbst zu finden. Scheinbar nahtlos lässt Durkin die zeitlich versetzten Handlungsstränge während ihrer Zeit bei der Sekte und ihrem anschließenden Aufenthalt bei ihrer älteren Schwester ineinander fließen. Zumal in beiden Orten eine trügerische Ruhe herrscht, die den Anschein erweckt, als sei die Zeit stehen geblieben. Es sind Orte vermeintlicher Idylle, in denen die Protagonistin zum einen körperlich (im Haus der Schwester), zum anderen geistig (in den quälenden Erinnerungen an die Sekte), ohne Aussicht auf Erlösung verharren muss.

Besonders perfide ist die Figur des Sektenführers angelegt. Der wieder einmal brillant agierende und nach wie vor nicht genug beachtete John Hawkes spielt den Charakter mit einer einnehmenden Sanftheit, die den systematischen Missbrauch seiner jungen Anhängerinnen umso diabolischer erscheinen lässt. Als wahre Entdeckung erweist sich Hauptdarstellerin Elizabeth Olsen, die man bislang am ehesten als jüngere Schwester der schauspielernden Olsen-Zwillinge Mary-Kate und Ashley kennt. In Durkins Drama erweist sie sich als talentierte Charakterdarstellerin, die sich mit ihrer Rollenwahl wohltuend von der seichten Massenware ihrer Schwestern abhebt. Martha Marcy May Marlene mag man kaum auseinander halten können - Elizabeth, Mary-Kate und Ashley dagegen schon.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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Sean Durkin hat ein bemerkenswertes Spielfilmdebüt realisiert. Sein Drama über die traumatische Abnabelung von einer gefährlichen Sekte...
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2024