Our Grand Despair

Bei "Our Grand Despair" handelt es sich um die Adaption eines Romans von Barış Bıçakçı, der sein Buch zusammen mit Regisseur Seyfi Teoman für die Leinwand adaptierte. Bei der Verfilmung der Vorlage ging es Teoman vor allem darum, den Geist der Vorlage zu bewahren und sie gleichzeitig den Bedingungen des Films anzupassen. "Der Charakter und die Situationen des Romans passten sehr gut zum Film", so der Regisseur. "Trotzdem mussten wir Szenen hinzufügen, die im Roman zwar nicht vorkommen, aber durchaus seiner Welt entsprechen. (…) Auf diese Weise ist ein Film entstanden, der einerseits der Vorlage in Puncto Stimmung treu bleibt, bei dem Zuschauer andererseits das Gefühl hervorruft, einen originalen Film vor sich zu haben".
BR> In "Our Grand Despair" ist die Titel gebende Verzweiflung das alles beherrschende Thema. Zu Beginn ist Nihal die Verzweifelte, nachdem sie ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Später werden Ender und Cetin von dem Gefühl ergriffen, da beide die Unmöglichkeit ihrer Liebe zu Nihal erkannt haben. Laut Teoman gründet die Verzweiflung der Männer in dem Umstand, dass sie durch die Liebe ihre Entwurzelung von der Kindheit erkennen. "Die Verzweiflung resultiert vom Schmerz des Erwachsenwerdens bei gleichzeitigem Verlust der Kindheit und des Gefühls der Freiheit", so Teoman. "Our Grand Despair" ist nach "Tatil kitabi" der zweite Spielfilm von Teoman. Für das Drama wurde der türkischen Regisseur 2011 auf der Berlinale als bester Regisseur mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.