Pro-Fun media
Gigola

Gigola

Originaltitel
Gigola
Regie
Laure Charpentier
Darsteller
Victoire Debré, Franck de la Personne, Mark Antoine, Kim Buisson, Adriano Carvalho, Carla Chambel
Kinostart:
Deutschland, am 06.10.2011 bei Pro-Fun media
Genre
Drama
Land
Frankreich
Jahr
2010
FSK
ab 16 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Nostalgischer Film über soziale Außenseiter
Kurzes, gegeltes Haar, Anzug mit Krawatte und Spazierstock - Gigola, alias Georgia (Lou Doillon) entspricht nicht dem traditionellen Frauenbild des konservativen Nachkriegsfrankreich. Nach dem Verlust ihrer großen Liebe verschlägt es die homosexuelle Frau in den 1960er Jahren in ein angesagtes Pariser Damen-Cabaret. Hier inszeniert sich Gigola als Dandy und lässt sich von älteren reichen Damen im Austausch von gegen Liebesdiensten aushalten. Dabei driftet sie immer tiefer in eine Depression, was sie vor ihrer Umwelt jedoch zu verbergen sucht.

Dass ihr Vater ein erfolgloser opiumsüchtiger Schriftsteller ist und ihre Mutter ihrem Mann trotz allem verfallen ist, macht ihre Situation nicht gerade einfacher. Erst der Psychiaterin Alice (Ana Padrão) gelingt der Zugang zu der tiefverletzten Frau. Die beiden verlieben sich ineinander, und Gigola ist sogar bereit, sich für Alice an einem traditionelleren Frauenbild zu versuchen.
Das Regiedebüt von Laure Charpentier basiert auf ihrem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1972, der wegen seiner Freizügigkeiten von den Behörden verboten und erst 2002 veröffentlicht wurde. Die Vorlage erregte auch das Interesse von Volker Schlöndorff, der das Buch bereits 2008 verfilmen wollte, aus nicht bekannten Gründen kam das Projekt nicht über die Vorbereitungsphase hinaus.

Für Charpentier war der Stoff eine Herzensangelegenheit, wie sie in einer Pressemitteilung verriet. "Die Geschichte von George, alias Gigola ist ein wenig meine eigene Geschichte", so die Autorin und Regisseurin. "Die Personen, die sie umkreisen, habe ich alle gekannt. Diese Epoche der 1960er Jahre in Paris (...) habe ich in vollen Zügen und auf verrückte Art erlebt.

"Gigola" versteht Charpentier nicht nur als Hommage an eine Epoche - "die Welt der Pariser Nächte, als der Champagner und die Dollars in Strömen flossen" -, sondern auch an alle "Überlebende und Nostalgiker dieser Jahre" (Charpentier). Vor allem aber ist der Film eine Liebeserklärung an die so genannten "Garçonnes": Frauen, die ihre eigene Modekultur abseits des tradierten Frauenbildes pflegten und ihre Homosexualität ungeachtet gesellschaftlicher Normen frei auslebten.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Videoclip: Gigola
 
Galerie: Gigola
"Gigola" basiert auf einem Roman aus dem Jahr 1972, der von den Behörden verboten und erst 30 Jahre später veröffentlicht werden konnte....
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2024