Delphi Filmverleih
Cheyenne - This Must Be the Place

Cheyenne - This Must Be the Place

Originaltitel
This Must Be the Place
Regie
Paolo Sorrentino
Darsteller
Sean Penn, Olwen Fouere, Eve Hewson, Johnny Ward, Sam Keeley, Danielle O'Brien
Kinostart:
Deutschland, am 10.11.2011 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart:
Österreich, am 06.01.2012 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 10.11.2011 bei Frenetic Films
Genre
Drama
Land
Italien, Frankreich, Irland
Jahr
2011
FSK
ab 12 Jahren
Länge
118 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Gefühlvolles Drama mit hervorragendem Sean Penn
Cheyenne (Sean Penn) ist nicht, was man einen glücklichen Menschen nennt. Seit sich der ehemalige Rockstar vor über 20 Jahren überraschend aus dem Musik-Geschäft zurückgezogen hat, ist sein Alltag von Langeweile kennzeichnet. Bis auf seine Ehefrau (Frances McDormand) und seine 16-jährige Nachbarin (Eve Hewson), hat er keine engen Freunde.

Cheyenne hat deshalb immer wieder depressive Phasen und ist den ganzen Tag lethargisch. Dies ändert sich erst, als er von seinem sterbenden Vater (Heinz Lieven) hört und diesen ein letztes Mal besuchen will. Nach dessen Tod erfährt Cheyenne, dass dieser sich Zeit seines Lebens damit beschäftigt hat, einen ehemaligen Nazi-Offizier ausfindig zu machen. Da der Vater sein Ziel nicht erreicht hat, liegt es nun an seinem Sohn, dessen Suche erfolgreich abzuschließen.
Das Porträt eines alternden Rockstars mit der Suche nach einem ehemaligen Nazi-Offizier zu verbinden, ist eine ungewöhnliche Idee. Laut Regisseur Paolo Sorrentino ("Il Divo - Der Göttliche") sei dies nötig gewesen, um das klischeehafte Bild eines Nazi-Jägers zu vermeiden. Dies gelingt dem Filmemacher ebenso gut, wie die Ausarbeitung seiner Charaktere. Bis in die Nebenrollen haben seine Figuren einen Hintergrund, so dass ihre Handlungen nachvollziehbar sind. Dies gilt insbesondere für den von Sean Penn ("The Tree of Life") verkörperten Rockstar. Der Schauspieler macht deutlich, wie sehr Cheyenne zwischen Lethargie und Aufbruch hin- und her gerissen ist.

Die Nazi-Jagd - der eigentliche Kern der Geschichte - gerät so ein wenig in den Hintergrund. "This Must Be the Place" hat einige Referenzen an Musiker der 1980er Jahre: So erinnert der Protagonist mit seinen hochtoupierten Haaren, dem aschfahl geschminkten Gesicht und dem Kajal-Lippenstift an Robert Smith, den Frontsänger von The Cure. Genau wie Cheyenne, trägt auch Smith über 20 Jahre nach seiner Hochzeit als Musiker die gleichen Klamotten und Schminke wie früher.

Die Stimme des Protagonisten erinnert in seiner gezielten Ausdruckslosigkeit an David Byrne von den Talking Heads. Dieser schrieb einen Großteil der Kompositionen von "This Must Be the Place" und hat zudem einen kurzen Gastauftritt. Diverse Ticks sowie die angedeutete Geschlechtslosigkeit Cheyennes verweisen auf Morrissey von The Smiths. In seiner Körperhaltung, seiner Gebrechlichkeit sowie seiner zurückgezogenen Lebensweise erinnert der Protagonist zudem an Musik-Veteran Ozzy Osbourne. Sorrentinos Werk ist deshalb mehr eine gelungene Liebeserklärung an die Musik der 1980er Jahre, als ein Krimi über eine Nazijagd.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
Cheyenne (Sean Penn) ist nicht, was man einen glücklichen Menschen nennt. Seit sich der ehemalige Rockstar vor über 20 Jahren überraschend aus dem...
 
Paolo Sorrentinos Drama ist eine interessante Mischung aus dem fiktiven Porträt eines gealterten Rockstars und der Jagd auf einen früheren...
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2024