Marie Losier
The Ballad of Genesis and Lady Jaye

The Ballad of Genesis and Lady Jaye

Originaltitel
The Ballad of Genesis and Lady Jaye
Regie
Marie Losier
Darsteller
William S. Burroughs, Bryin Dall, Markus Persson, Alice Genese, David Max, Edley Odowd
Kinostart:
Deutschland, am 24.11.2011 bei Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.
Genre
Dokumentarfilm, Biographie
Land
USA, Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich
Jahr
2011
Länge
65 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Porträt über den Künstler Genesis Breyer P-Orridge
Nur wenige Menschen können von sich behaupten, mit ihrer Arbeit den Musikmarkt maßgeblich geprägt zu haben - wie Genesis P-Orridge. Durch seine Bands COUM Transmission, Throbbing Gristle und Psychic TV, läutet er die Entwicklung vom Vor- zum Postpunk ein. Außerdem gilt er heute als Vorreiter der sogenannten Industrial-Musik. In seinen Auftritten verbindet P-Orridge Rock-Musik mit Performance-Kunst und zeigt dadurch neue Möglichkeiten des Live-Erlebnisses auf.

Gleichzeitig hat er das Bedürfnis, biologische Grenzen auszutesten und zu verwischen. Vorbild sind ihm hierbei Brion Gysin und William S. Burroughs. Während einer Operation lernt er seine Lebensgefährtin Lady Jaye kennen. Im Jahr 2000 versuchen sich beide durch Operationen optisch und geschlechtlich einander anzunähern, um so ein drittes Ich zu kreieren. Als seine Frau 2007 verstirbt, kennt er nur noch ein Ziel: Seine Person soll ein optisches Spiegelbild von Lady Jaye werden.
In ihrem Spielfilmdebüt, setzt sich Marie Losier ausführlich mit Werk und Lebens des Performance-Künstlers Genesis P-Orridge und seiner Partnerin Lady Jaye auseinander. Jedoch erwartet den Zuschauer kein klassischer Dokumentarfilm: Vielmehr montierte Losier das in über fünf Jahren Arbeit zusammengetragene Material zu einer Collage.

Dutzende Interviewausschnitte mit P-Orridge, seinen Verwandten und Wegbegleitern wechseln sich mit anderen Elementen ab. So sind neben stilllebenartigen Küchen- und Gartenaufnahmen, auch Home-Movie-Performances, Rollenspiele, Konzerte und Archivaufnahmen zu sehen. Durch die Collagetechnik wollte sich Losier dem Wesen und Werk ihres Vorbilds nähern. Dieser versucht durch Dekonstruktion und Zusammenfügen scheinbar gegensätzliche Elemente, die Grenzen des Seins auszutesten. P-Orridges Liebe zur 2007 verstorbenen Lady Jaye, macht die Filmemacherin durch das Zeigen der Operationen des Performance-Künstlers deutlich. "The Ballad of Genesis and Lady Jaye" wurde 2011 auf der Berlinale mit dem Caligari-Preis des Forums ausgezeichnet und erhielt den Teddy als bester Dokumentarfilm.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
Marie Losier zeichnet in ihrer Dokumentation ein umfassendes Bild vom Leben und Werk des Performance-Künstlers Genesis P-Orridge und seiner...
Marie Losier
The Ballad of Genesis and Lady Jaye
2024