Deutschfilm
Berlin für Helden

Berlin für Helden

Originaltitel
Berlin für Helden
Regie
Klaus Lemke
Darsteller
Saralisa Volm, Karl Schneider, Thomas Mahmoud, Dagobert Jäger, Henning Gronkowski, Andreas Bichler
Kinostart:
Deutschland, am 05.04.2012 bei Central Film
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2012
Länge
83 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Authentisches deutsches Kino von Klaus Lemke
Klaus Lemkes "Berlin für Helden" handelt von einer nach Berlin gezogenen Frau (Saralisa Volm), die in einer Kellerkneipe einen Schlagzeuger (Marco Barotti) trifft und sich in ihn verliebt. Das Glück des Paares wird auf eine harte Probe gestellt, als der Exfreund (Andreas Bichler) der Frau unerwartet vor der Tür steht und seine Ex wieder zurück haben will. Als es vor einem Café zur Begegnung zwischen dem neuen und dem ehemaligen Lover kommt, bleibt es nicht nur beim verbalen Schlagabtausch.
Klaus Lemkes Arbeitsweise wird von Kritikern oft als Guerilla-Prinzip bezeichnet. Denn die Filme des 1940 geborenen Regisseurs entstehen meist ohne festes Drehbuch, ohne Crew, ohne Förderung und ohne Genehmigung durch Behörden. Dabei werden die Leiendarsteller unmittelbar vor Drehbeginn benachrichtigt und bekommen nach der Arbeit einen Pauschalbetrag ausgezahlt. Die Produktionskosten eines Lemke-Werks belaufen sich gewöhnlich auf weniger als 100.000 Euro. Die Ausgaben werden nicht durch die Kinoauswertung eingenommen, sondern durch Lizenzverträge mit dem Fernsehen, wo die Filme meist im Nachtprogramm ausgestrahlt werden.

Lemkes Arbeitsweise ist Programm und prägt die besondere Ästhetik seiner Filme. Diese zeichnen sich durch ein besonderes Gespür für das beschriebene Milieu aus. Im Laufe seiner langjährigen Karriere macht Lemke München ("48 Stunden bis Acapulco"), Hamburg ("Rocker") und Berlin ("Berlin für Helden") zu den Protagonisten seiner Filme, wobei er die Atmosphäre, das besondere Flair, das Typische dieser Städte in seinen Bildern einfängt. Was sich vor der Kamera abspielt, ist für Lemke wichtiger, als was dahinter ist. Das Subjekt wiegt stärker als das Objekt der Kamera. Nicht umsonst gehören Regisseure wie John Ford, Howard Hawks und andere amerikanische Autoren-Regisseure zu seinen frühen Vorbildern. In deren Werk findet er nicht nur eine 'fiese Authentizität' vor, in ihnen triumphiere 'endlich auch die Attitüde über das Narrative' (zitiert nach: Film-Dienst, Nr. 18, 2004).

Authentizität bedeutet bei Lemke aber auch Wahrhaftigkeit der Sprache. Dabei strebt er nicht das 'Synchron-Blödmannsdeutsch' (Lemke) an, sondern zielt auf die authentische und unverstellte Sprache der Straße, vor allem die der Jugend. Die Welt 'jugendlicher Subkulturen' (Film-Dienst) ist denn auch ein wiederkehrendes Thema seines Werks. Dabei findet in diesem Punkt im Laufe der Jahre eine deutliche Akzentverschiebung statt. Er habe einmal, so Lemke, als 'Jungs-Filmer' angefangen und sei später zu einem 'Mädchen-Filmer' geworden. Ein Mädchen-, Jugend- und Stadt-Film ist auch sein vorläufig letztes Werk "Berlin für Helden", eine Tragikomödie aus Sicht einer Frau über die Gedankenwelt junger Menschen und das Lebensgefühl dieser besonderen Stadt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Videoclip: Berlin für Helden
Eine junge Frau (Saralisa Volm) lernt in Berlin einen Schlagzeuger (Marco Barotti) kennen und lieben. Das Glück des Paares wird auf eine harte...
 
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2024