Farbfilm Verleih
Ein ruhiges Leben

Ein ruhiges Leben

Die Mafia vergisst nicht
Originaltitel
Una vita tranquilla
Regie
Claudio Cupellini
Darsteller
Joachim Kretzer, Giovanni Ludeno, Edoardo Melone, Franco Melone, Daniel Rösner, Enzo Salomone
Kinostart:
Deutschland, am 24.05.2012 bei farbfilm verleih
Genre
Krimi
Land
Italien, Frankreich, Deutschland
Jahr
2010
FSK
ab 12 Jahren
Länge
105 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Gediegener, atmosphärisch dichter Thriller
Rosario Russo (Toni Servillo) lebt bereits seit knapp 20 Jahren in Deutschland. In der Nähe von Wiesbaden führt der Italiener seit langem ein gut laufendes Restaurant. Mit Renate (Juliane Köhler) ist der Wirt zudem glücklich verheiratet. Sohn Mathias (Leonardo Sprengler) komplettiert die kleine Familie. Nichts - so scheint es nach außen - kann Rosarios idyllisches Leben zerstören.

Als jedoch zwei Italiener in dem Restaurant auftauchen, droht seine Vergangenheit aufzufliegen. Rosario war nämlich ein Auftragskiller und einer der beiden Gäste ist zudem sein Sohn Diego aus einer früheren Ehe. Diego (Marco D'Amore) ist mit Kumpel Edoardo (Francesco di Leva) nach Deutschland gekommen, um einen Auftragsmord zu begehen. Die beiden wollen Rosario zwingen, ihnen dabei zu helfen. Doch dieser hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und versucht sich mit allen Mitteln, gegen die ungebetenen Gäste zu wehren.
In "Ein ruhiges Leben" muss sich ein ehemaliger Mafiosi seiner Vergangenheit zu stellen. Wie schwer das ist, verdichtet Claudio Cupellini in seinem spannenden Thriller, auch wenn dieser etwas Zeit braucht, um Tempo aufzunehmen. Dem Regisseur gelingt es, die Paranoia seines Protagonisten gut herauszuarbeiten. Dunkelheit, plötzlich auftretende Geräusche, schnelle Schnitte und ein morbider Klangteppich sind für "Ein ruhiges Leben" charakteristisch und kreieren eine beklemmende Atmosphäre.

Schauspielerisch überzeugt vor allem Hauptdarsteller Toni Servillo. Den unscheinbaren, aber knallharten Gangster nimmt man ihm schnell ab. Vor allem den Wechsel von Verzweiflung zu Wut stellt er nuanciert dar. So ist der Zuschauer die ganze Zeit hin- und hergerissen, ob er dem Protagonisten die Daumen drücken soll, oder ihn für seine Taten verachten soll. Auch das macht "Ein ruhiges Leben" zu einem spannenden Werk, welches sich wohltuend von anderen Thrillern abhebt.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
"Ein ruhiges Leben" ist ein atmosphärisch dichter, zunächst ungewohnt langsam erzählter Thriller. Erst mit der Zeit nimmt die Geschichte Tempo auf...
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2024